Emmerich Betuwe: Politik kritisiert Sicherheitsmaßnahmen an der Strecke

Emmerich · CDU, SPD und Grüne wollen Druck auf Land und Bund ausüben, damit die Forderungen der Feuerwehren erfüllt werden.

Die Politik in Emmerich schätzt die für die Betuwe vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen als deutlich zu gering ein. Daher haben sich nun CDU, SPD und Grüne zusammengetan. Sie wollen ihre Kontakte in die Landes- und Bundespolitik spielen lassen, um hier Verbesserungen zu erzielen. Hintergrund sind die Forderungen der Feuerwehren von Emmerich bis Oberhausen. Wie berichtet, hatten Eisenbahnbundesamt und die DB AG die Kostenübernahme des Forderungskatalogs, rund 40 Millionen Euro, abgelehnt.

Für die Lokalpolitiker aller Parteien ein Unding. "Das ist keine Goldrandlösung, sondern das Notwendigste, was man an der Strecke überhaupt braucht, um Rettungseinsätze gewährleisten zu können", sagt SPD-Chef Peter Hinze. Das sieht auch Ulrich Kaiser von den Grünen so: "Diese Kosten müssen in das Gesamtprojekt mit einfließen. Wer die Musik bestellt, muss auch bezahlen."

Nach Ansicht von Markus Elbers (CDU) ist es jetzt "5 vor 12". Er will daher mit seinen Kollegen der anderen Parteien die Kontakte in die Landes- und Bundespolitik spielen lassen, um Druck auszuüben. Sabine Weiß und Günther Bergmann (beide von der CDU), Barbara Hendricks und Matthias Groschek (beide SPD) und auch der frisch gewählte neue NRW-Grünen-Fraktions-Chef Mehrdad Mostofizadeh sollen für die Forderungen gewonnen werden.

Unter anderem sehen die Feuerwehren dringenden Handlungsbedarf bei den geplanten Rettungswegen. Nur alle 1000 Meter gibt es einen Zugang zur Strecke, aber keine Sichtfenster in den Lärmschutzwänden, die den Einsatzkräften eine Einschätzung der Lage ermöglichen. Außerdem sollen die vorgesehenen Zugangstüren nur 1,60 Meter breit sein. Um mit schwerem Rettungsgerät zu einem Einsatzort zu gelangen, wird aber eine Breite von 2,60 Meter benötigt.

"Man mag sich da nicht vorstellen, was bei einem Unfall mit Chemie-Ladungen passiert", warnen die Emmericher Politiker unisono.

(bal)
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