Emmerich Betuwe: Praest macht den Anfang

Praest/ Vrasselt · An der Baumannstraße wird der erste Ersatz für einen Bahnübergang auf Emmericher Gebiet geschaffen. Für den Planungsabschnitt Praest findet am kommenden Mittwoch der Erörterungstermin statt. 650 Einwendungen liegen vor.

 Auf dem 4,4 Kilometer langen Streckenabschnitt befinden sich sieben Bahnübergänge, die wegfallen werden. Die rot markierten Kreuzungen kennzeichnen die geplanten Ersatzmaßnahmen. Dazu gehören neben drei Unterführungen und einer Brücke auch ein Seitenweg, der die Grüne Straße mit der Broichstraße verbindet.

Auf dem 4,4 Kilometer langen Streckenabschnitt befinden sich sieben Bahnübergänge, die wegfallen werden. Die rot markierten Kreuzungen kennzeichnen die geplanten Ersatzmaßnahmen. Dazu gehören neben drei Unterführungen und einer Brücke auch ein Seitenweg, der die Grüne Straße mit der Broichstraße verbindet.

Foto: Deutsche Bahn

Im kommenden Jahr wird das erste Betuwe-Bauwerk auf Emmericher Stadtgebiet fertig sein. Es handelt sich dabei um eine Brücke für Pkw und landwirtschaftlichen Verkehr, die an der Baumannstraße in Praest entstehen wird und den bisherigen Bahnübergang an der Kerstenstraße ersetzt. Die Bauarbeiten für das 5,4 Millionen-Euro-Projekt sollen noch in diesem Frühjahr beginnen.

Diese Maßnahme ist nur eine von mehreren, die auf dem 4,4 Kilometer langen Streckenabschnitt Praest im Rahmen der Betuwe-Planungen umgesetzt wird. Insgesamt werden sieben Bahnübergänge beseitigt. Dazu wird es unter anderem einen Umbau des Haltepunktes Praest geben sowie Maßnahmen für Schall- und Erschütterungsschutz.

Am kommenden Mittwoch findet zu den Planungen der Erörterungstermin statt (siehe auch Infobox). Zu dieser nicht öffentlichen Veranstaltung hat die Bezirksregierung neben der Stadt Emmerich unter anderem auch alle Bürger eingeladen, die Einwendungen zu den Planungen eingereicht haben. 650 sind es insgesamt. "Die meisten betreffen die Beseitigung der Bahnübergänge", erklärt dazu Stefan Ventzke, Projektleiter der Deutschen Bahn AG. Und so sehen die Planungen konkret aus, die auch Vrasselter Gebiet betreffen:

Bahnübergänge Ersatzlos gestrichen werden die Bahnübergänge Schwarzer Weg, Grüne Straße und Raiffeisenstraße. Gleiches ist auch für die Von-der-Recke-Straße geplant, wobei die Stadt Emmerich hier eine zusätzliche Querungsmöglichkeit für Pkw fordert. Dieser Punkt wird derzeit noch verhandelt. Klar ist, dass es eine Personenunterführung, die auch für Radfahrer geeignet ist, an der Suhlenstraße geben wird. An der Broichstraße und am Praestschen Feld ist jeweils eine Unterführung für den gesamten Verkehr vorgesehen. Dazu kommt die Brücke an der Baumannstraße, für die bereits Baurecht vorliegt und die nicht Bestandteil des Erörterungstermin am Mittwoch sein wird.

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Foto: dpa, mg fdt

Haltepunkt Praest Die beiden Bahnsteige in Praest werden um rund 150 Meter in Richtung Emmerich versetzt. Sie sind dann künftig über die Unterführung an der Suhlenstraße zu erreichen. Zwischen diesen beiden Gleisen wird ein drittes geführt, das nur zur Zugdurchfahrt dient, und mit zusätzlichem Schallschutz ausgestattet wird.

Lärmbelastung Auf dem Streckenabschnitt werden rund acht Kilometer Schallschutzwände gebaut, deren Höhe — je nach Gegebenheiten — zwischen zwei und vier Metern liegt. 260 Wohneinheiten entlang der Strecke werden mit passivem Schallschutz ausegerüstet. Insgesamt soll sich die Schallsituation entlang der Strecke deutlich verbessern. Im Siedlungskern von Praest beispielsweise werden sich die Pegelwerte um 10 bis 15 dB(A) verringern. Bei einer Verringerung von 8 — 10 dB(A) spricht man von einer Halbierung der der Schallbelastung. In den Bereichen von Berg, Praest und Vrasselt ist auf einer Länge von etwa vier Kilometern zudem der Einbau von besohlten Schwellen zur Schutz vor Erschütterungen geplant. Im Ortsbereich Praest wird das neue Gleis zum gleichen Zweck in einem Schottertrog verlegt.

Zeitplan Vom Neubau der Brücke an der Baumanstraße abgesehen, kann die DB derzeit noch keine Aussagen zu den zeitlichen Abläufen des Projektes treffen, da die abschließenden Stellungnahmen von Bezirksregierung und Eisenbahnbundesamt noch ausstehen. Klar ist, dass die Bautätigkeit mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.

(RP)
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