Emmerich Betuwe: Schützenhilfe aus der Schweiz

Emmerich · Erst im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung ist das Thema "Lärmschutz an der Betuwe" aufgegriffen worden. Gefordert wird darin, die Ausbaustrecke zu einer Pilottrasse zu machen, was neue Technik gegen Lärm angeht.

 Güterzug auf offener Strecke.

Güterzug auf offener Strecke.

Foto: Stadt Lahr

Jetzt kommen auch vom Bundesverkehrsministerium Signale, dass der Lärm der Güterzüge gemindert werden soll. Minister Peter Ramsauer hat das Ziel ausgegeben, bis 2020 den Lärm um die Hälfte zu reduzieren.

In der Schweiz geht den Verantwortlichen der Kampf gegen den Lärm nicht schnell genug. Sie fordern sofort besseren Lärmschutz. Ansonsten würden sie Pläne blockieren, zusätzliche Güterzüge durchs Land rollen zu lassen. Sie wollen sogar den Transit lauter Güterwagen ab 2020 komplett verbieten.

Signale, die die Anlieger an der Betuwe sicher aufmerksam verfolgen. Denn mit ihrer klaren Haltung werden die Schweizer Druck auf die Unternehmen ausüben, ihre Züge umzurüsten.

Das will auch der Bund erreichen, indem er eine Art Lärm-Maut für laute Züge einführen will. Gleichzeitig warten die Bürger am Niederrhein aber immer noch auf deutliche Signale zum Thema Schienenbonus. Das ist der Lärm-Bonus, den es für Güterzüge auf den Gleisen gibt. Sie haben höhere Grenzwerte, dürfen also lauter sein. Immer wieder wird gefordert, den Schienenbonus zu kippen. Doch erst zuletzt hatte Kanzleramtsminister Ronald Pofalla deutlich gemacht, dass in dieser Legislaturperiode am Bonus nicht gerüttelt werde.

Vom Bundes-Verkehrsministerium gab es gestern auf Anfrage den Hinweis, dass dieser Schienenbonus "schrittweise bis 2020 fallen" soll. Entsprechende Vorlagen seien bereits auf den Weg gebracht. "Damit diese Regelung — die sich zunächst nur auf Neubauten auswirkt — auch praktikabel umgesetzt werden kann, die Leute also etwas davon merken, ohne dass die Landschaft beziehungsweise die Orte durch meterhohe Lärmschutzwände entstellt werden muss, setzen wir parallel auf die Lärmminderung bei den Waggons selbst", so Sprecherin Vera Moosmayer. Überhaupt freue man sich über die Initiative in der Schweiz. Das sei "Schützenhilfe" für den Lärmschutz auf deutscher Seite.

Hinweis Ganz konkrete Infos zum Betuwe-Ausbau bekommen Bürger am Donnerstag im Rathaus Hamminkeln. Von 14.30 bis 17.30 Uhr beantwortet Bahn-Projektleiter Stefan Ventzke Anfragen.

(RP/rl)
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