Emmerich BGE: Der Niedergang setzt sich fort

Emmerich · Der BGE-Fraktionschef Gerd Bartels hat seinen Austritt aus der BGE erklärt, ebenso sein Kollege Manfred Brockmann. Damit schrumpft die Bürgergemeinschaft im Rat auf drei Personen. Bartels und Brockmann machen ihr eigenes Ding.

Am Montagabend fiel die Entscheidung noch vor Beginn der Fraktionssitzung. Nach einem Gespräch mit Joachim Sigmund und Maik Leypoldt erklärten Bartels und Brockmann ihren Austritt aus der BGE. Danach verließen die Beiden ohne Aussprache den Raum, erklärte Joachim Sigmund gestern in einer Pressemitteilung. Angeblich soll auch André Spiertz danach das Zimmer verlassen haben.

Fraktionsvorsitzender ist nun Joachim Sigmund, der stellvertretende Vorsitzende Maik Leypoldt. Zur Fraktion gehört ebenfalls Udo Tepass. Leypoldt ist Nachfolger von André Spiertz im Rat, der im Dezember 2016 sein Mandat abgab. Laypoldt ist seit dem Sommer 2016 auch stellvertretender Vorsitzender des BGE-Vereins.

Der Schritt von Bartels und Brockmann hat sich schon länger angedeutet. Und mehr als das: Bartels kündigte gestern gegenüber der Rheinischen Post an, nach einem Ausscheiden aus der BGE zusammen mit Manfred Brockmann eine eigene Fraktionsgemeinschaft zu bilden. "Wir werden keine eigene Partei gründen, sondern mit der Fraktionsgemeinschaft einen Status erhalten, der uns ein vernünftiges Arbeiten im Rat ermöglicht", so Gerd Bartels.

Bereits im vergangenen Juni gab es eine Sonderversammlung der BGE-Mitglieder, bei der Bartels von beinahe allen Anwesenden abgelehnt wurde. Bei dem Treffen stritten sich die Mitglieder der Ratsfraktion vor versammelter Mannschaft. Brockmann hielt zu ihm. Auch André Spiertz war empört über den Umgang mit Bartels.

Im September 2016 fand eine zweite Mitgliederversammlung statt, auf der ein neuer Vorstand gewählt wurde. Bartels trat ab, Sigmund an seine Stelle. Manfred Brockmann schied ebenfalls aus. Zum Vorstand der BGE gehören seither noch Annika Wardthuysen als Kassiererin, Alfred Weicht als Schriftführer und als Beisitzer Sabine Gerards, Sigrid Weicht sowie Udo Tepaß.

Dass zu der Versammlung nur zwei Dutzend Mitglieder kamen, spricht eine deutliche Sprache. In der Blütezeit füllte die BGE problemlos den Saal bei Hebben und setzte sich zum Ziel, die SPD als zweitstärkste Kraft im Rat abzulösen. Mit dem Rückzug von Gudrun und Christian Beckschaefer, den wichtigen Mitbegründern der BGE, begann allerdings der Niedergang des politischen Vereins. Die Streitigkeiten innerhalb der Führung traten offen zutage. Es ist kein Geheimnis, dass Joachim Sigmund, der Bürgermeisterkandidat der BGE, und Gerd Bartels, sich nicht vertragen.

Bartels hat nun den Machtkampf verloren. Sein Abgang aus der BGE allerdings mindert das politische Gewicht der BGE: Nach der Kommunalwahl 2014 begann die BGE mit sechs Personen im Rat. Sandra Bogers verließ im vergangenen Jahr die Fraktion und ist mittlerweile bei der CDU. Mit dem Weggang von Bartels und Brockmann hat sich die BGE-Fraktion innerhalb von zweieinhalb Jahren nun halbiert. Der nächste Rat wird 2020 gewählt.

(ha)
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