Emmerich BGE will in Elten Boden gewinnen: "Rattenfängertrick" der SPD

Emmerich · Die BGE schießt sich auf die SPD ein, und zwar ganz gezielt in Elten. Bei den Themen "Ortsausschuss", "Eltenberg" und "Ortsverein" will sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Zunächst mal hielt die BGE ihre Jahreshauptversammlung in Elten ab. Eine demonstrative Geste: "Mit unserem Treffen hier in Elten wollen wir den Bürgern zeigen, dass die BGE Politik für alle Emmericher macht", begrüßte der Fraktionschef Gerd Bartels. Und dann ging es auch noch um eine Reihe "Eltener" Themen.

So erklärte Bartels zum Wahlausgang, dass die BGE sich über zwar über ihr Direktmandat freue. Sie sei in Elten aber nicht für ihren Einsatz bei "Rettet den Eltenberg" belohnt worden. Dabei habe sich die BGE als einzige Partei von Anfang an für die Interessen der Bürgerinitiative eingesetzt, nicht nur für die bergferne Trassenführung, sondern auch für den Haltepunkt Elten und den Erhalt der Sportplätze.

Die anstehende Gründung eines Ortsvereins durch die SPD sehe er als "Rattenfängertrick" an, sagte er. Allerdings stellte Gudrun Beckschäfer auch die Frage, ob Ortsvorsteher noch zeitgemäß seien. Bekanntlich hat die SPD für Elten die Gründung eines Ortsausschusses beantragt, der den Ortsvorsteher ersetzen soll.

Die Innenstadt habe schließlich auch keinen Ortsvorsteher, stellte Gudrun Beckschäfer fest. Und wenn Elten stattdessen einen Ortsausschuss wolle, würden wohl andere Ortsteile nachziehen. "Dieses Thema haben wir im Vorstand bereits besprochen", deutete Bartels daraufhin vielsagend an, "und wir haben eine spannende Lösung gefunden." Öffentlich machen wolle er diese aber erst im Rat.

Die jetzige Situation im Rat finde er gut, weil jede Partei sich in den kommenden Jahren für ihre Positionen Mehrheiten suchen muss, meinte Bartels: "Das macht es spannend. Jeder muss seine Sachen gut verkaufen und darstellen, um sie durchzusetzen."

Die BGE werde natürlich weiterhin die Betuwe im Auge behalten. Man wolle sich auch für einen dritten Autobahnanschluss einsetzen und für die sinnvolle Nutzung des Wemmer-und-Janssen-Geländes. Die Stadt habe inzwischen den Kauf des Areals eingeleitet, man wünsche sich dort einen "lebendigen Handel". Ferner behalte den Neumarkt im Blick. "Wir sollten hier sehr aufmerksam sein, wie sich die Dinge entwickeln. Mal sehen, wie lange uns der große Parkplatz begleitet und wann mit dem Bau begonnen wird."

Auch die Nachnutzung des alten Obi-Geländes und die Entwicklung des Kasernengeländes werden von der BGE beobachtet, so Bartels. Kritisch begleitet werden die Zevenaarer Pläne für ein Outlet-Center, und immer werde man strikt gegen Fracking sein.

Udo Tepaß lieferte einen Ausblick auf eine anstehende Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung Anfang August: "Es liegen Anträge vor, bei denen wir Fristen einhalten müssen." Unter anderem könnte es um Erweiterungspläne von Lidl an der Wardstraße gehen.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort