Emmerich Bruderschaft will "Türmchen" verkaufen

Emmerich · Michaelschützen wollen mit den Sebastianern über ein gemeinsames Schützenfest im August sprechen.

Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der St.-Michael-Schützenbruderschaft, die am Samstag im Vereinsheim "Türmchen" stattfand, stand die Reflexion über das gemeinsame Maifest mit den St. Sebastianern vor einer Woche, die so etwas wie der "Testlauf" für weitere gemeinsame Veranstaltungen sein sollte, da der Saal Hebben nicht mehr zur Verfügung steht.

Das Resümee fiel durchweg positiv aus. "Toll", "fanstatisch", "super Stimmung" und "ein Saal voll froh gelaunter Menschen" - so die Kommentare. Johannes ten Brink dankte dem Vorstand für die gute Organisation und den St. Sebastianern für die freundliche Aufnahme. "Ich habe positive Resonanz auf beiden Seiten gehört", sagte er.

Die Frage war nun, wie es weitergehen soll. Die meisten Michaelschützen waren der Meinung, man solle auch das große Schützenfest gemeinsam mit den Sebastianer-Schützen im August feiern, einige würden in diesem Jahr lieber ein eigenes im Oktober feiern, weil sie den Augusttermin schon verplant haben.

Da aber die Mehrheit für die gemeinsame Feier im August war, wurde der Vorstand beauftragt, hier weitere Gespräche mit dem Vorstand der Sebastian-Schützen zu führen, vorausgesetzt diese befürworten ebenfalls eine gemeinsame Feier. Wenn nicht, könne man ein eigenes Fest im Oktober veranstalten, den Königsball dann gemeinsam mit dem Herbstfest der Sebastianer feiern.

Beim gemeinsamen Schützenfest gebe es weitere Fragen zu klären: Wie funktioniert das mit dem Königsschuss? Sollen die Michaelschützen am Schützenfestmontag in der Pause schießen? Oder sollen die Bewerber beider Vereine gemeinsam antreten, einer wird dann König für beide Vereine? Oder soll man im jährlichen Wechsel den König stellen?

Man wolle jetzt so schnell wie möglich das Gespräch suchen, erklärte Brudermeister Jochen Spiertz, der bei den Wahlen einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde.

"Nach Wochen der reiflichen Überlegung bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, mein Amt nach den nächsten zwei Jahren niederzulegen. Nach über 40 Jahren Mitgliedschaft im Verein, davon zehn Jahre als Oberst und zehn Jahre als Brudermeister, ist es mir wichtig, dass frischer Wind in den Vorstand kommt. Ich habe die Arbeit immer gerne und mit viel Herzblut gemacht", sagte er.

Der erste Schriftführer Gerd Bartels, der stellvertretende Kassierer Bernd Woytowicz und der zweite Beisitzer Norbert Berndsen wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt. Neuer stellvertretender Schriftführer wurde Heribert Gartenmeier.

Weil das Vereinsheim "Türmchen" hohe Kosten verursacht, entschlossen sich die Mitglieder in einer früheren Sitzung schweren Herzens, das Türmchen zum Verkauf anzubieten. "Ich weiß, dass das eine sehr schwere Entscheidung ist, wurde doch das Vereinsheim mit viel Eigeninitiative gebaut", so Spiertz. Der Verein ist diesbezüglich mit Jochen Hebben im Gespräch, der aber zunächst einmal den Verkauf des anderen Objektes in trockenen Tüchern haben möchte.

Vier neue Mitglieder wurden bei den Michael-Schützen aufgenommen. Mit über 1400 Euro erzielten die Oberhüthumer Schützen bei der Kriegsgräbersammlung eines ihrer besten Ergebnisse.

Um das Schützenfest 2017 werde man sich jetzt als erstes kümmern, versprach Spiertz. Und er sagter: "Egal wie das Fest abläuft oder wer König wird- wir bleiben eigenständig, das war der Wunsch der Mitglieder. Wir bleiben St. Michael-Schützen."

(moha)
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