Bürgermeisterwahl Hinze vorn: Stichwahl muss entscheiden

Emmerich · Der SPD-Kandidat geht mit einem überraschend deutlichen Vorsprung von über fünf Prozent gegen Amtsinhaber Johannes Diks von der CDU in die zweite Runde der Bürgermeisterwahlen. Knapp gescheitert: Joachim Sigmund von der BGE.

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Je länger der Wahlabend im Rathaus dauerte, umso sorgenvoller wurden die Mienen im CDU-Lager. Nach Auszählung der ersten Stimmbezirke hatte sich Peter Hinze (SPD) an Amtsinhaber Johannes Diks (CDU) vorbeigeschoben. Und je mehr Stimmbezirke dazu kamen, umso deutlicher wurde sein Vorsprung. Um 19.31 Uhr stand dann fest: Hinze hat die Wahl gewonnen. Mit einem überraschend deutlichen Abstand: 37,6 Prozent holte der SPD-Mann, 32,2 Prozent stimmten für Johannes Diks. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,4 Prozent.

Nun muss also eine Stichwahl entscheiden. Am 27. September werden die Emmericher erneut zu den Wahlurnen gebeten. Von dem deutlichen Wahlsieg zeigte sich Peter Hinze überrascht: "Ich hatte zwar mit einer Stichwahl gerechnet, aber nicht mit so einem positiven Ergebnis", sagte er. Der Ausgang der Wahl zeige, dass es in Emmerich eine Wechselstimmung gebe. Und: "Dass wir die richtigen Themen gefunden haben", so Hinze.

Gleichwohl sei der gestrige Wahlerfolg allerdings nur eine erste Etappe. Das Ziel für die zweite lautet folgendermaßen: "Jetzt will ich auch Bürgermeister werden."

Diesen Posten will jedoch Johannes Diks nicht so ohne Weiteres hergeben. Der Amtsinhaber, der seit elf Jahren Chef im Rathaus ist, war sichtlich enttäuscht. "Bei vier Kandidaten bin ich von einer Stichwahl ausgegangen, mit diesem Ausgang habe ich allerdings nicht gerechnet", gestand er ein.

Die Frage, woran es gelegen haben könnte, vermochte Diks gestern Abend noch nicht eindeutig zu beantworten. "Der Wahlkampf hat sich an den fünf Dingen hochgezogen, die in meiner Amtszeit nicht so gut gelaufen sind. Die Erfolge in den vergangenen Jahren haben hier hingegen offenbar keine so große Rolle gespielt. Ebenso wenig die Tatsache, dass ich immer nah am Bürger war", sagte er. In den nächsten Tagen will die CDU - ebenso wie die SPD - die Marschrichtung für die nächsten zwei Wochen festlegen. Diks befürchtet, dass die Wahlbeteiligung, die gestern bei 42,42 Prozent lag, bei der Stichwahl noch einmal geringer wird. Für den Wahlkampfendspurt erhofft er sich jedenfalls die "volle Unterstützung der CDU".

Ein Grund für die Wahlschlappe von Diks war sicherlich auch das beachtlich gute Abschneiden von BGE-Kandidat Joachim Sigmund. Auch wenn er selbst nicht in die Stichwahl kam, überwog bei ihm die Zufriedenheit mit dem Wahlergebnis. Aus dem Stand hatte er 27 Prozent geholt, in zwei Wahlbezirken lag er sogar vorne. "Ich habe mein Wahlziel erreicht", sagte er, nachdem alle Stimmen ausgezählt waren. Enttäuscht darüber, dass er es nicht in die zweite Runde geschafft habe, sei er nicht. "Ich habe fünf Monate einen ordentlichen Wahlkampf gemacht. Jetzt hat der Wähler entschieden. Das ist eben Demokratie." Grund zur Freude hatte auch der vierte Kandidat im Bunde, David Krüger. Der Außenseiter von der BSD kam auf 3,2 Prozent. Ein Ergebnis, das er sich selbst als Ziel gesteckt hatte.

WEITERE BERICHTE VON DEN WAHLEN: SEITE C3 UND SEITE C6.

(RP)
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