Emmerich Bummeln und klönen in der Halle

Emmerich · Der Praester Weihnachtsmarkt lud mit besonders originellen Ideen zum Bummeln ein.

 In der Halle regnet's nicht, kalt ist es trotzdem. Dagegen gibt's zwischen den Ständen einen Glühwein.

In der Halle regnet's nicht, kalt ist es trotzdem. Dagegen gibt's zwischen den Ständen einen Glühwein.

Foto: mvo

Den alten, ausrangierten Gotteslob-Gesangbüchern aus den katholischen Kirchen wurde ein zweites, sehr passendes Leben eingehaucht. Auf dem Praester Weihnachtsmarkt gab es gebastelte Weihnachtsengel zu kaufen — aus Gesangbüchern. Sie wurden seitenweise gefaltet und zu Flügeln und Röcken umfunktioniert. Zwischen den Falten waren gut die Noten des jeweiligen Liedes zu erkennen.

Zum 24. Mal fand an der Reckenburg der beliebte Weihnachtsmarkt statt. Hermann-Josef Tebaay, Teamsprecher der "Interessengemeinschaft Praester Weihnachtsmarkt", erinnert sich an die Anfänge: "Zuerst waren wir auf dem Schulhof, doch als der im dritten Jahr vollkommen vereiste, war der Reiterverein Helfer in der Not und stellte uns die Reithalle zur Verfügung — das ist bis heute so geblieben."

Zwar darf die Halle nicht geheizt werden, "doch dafür gibt es weder Regen noch Wind", freute sich am Stand der Caritas Karin Schmitz, die Glühwein zum Aufwärmen, Bio-Gemüsebrühe und alkoholfreien Kinderpunsch anbot. Die Jugend des Reitervereins hielt als neue Idee "Candelight to go" bereit, ein Döschen, in dem sich ein Teelicht nebst Streichhölzern befindet: "Für eine schöne Stunde mit der Allerliebsten bei Kuchen und Likör."

Schärfere Tropfen gibt es bei Heinz van der Giet und Dr. Hans Georg van Ewald: "Bärenfang" heißt die von Ihnen hergestellte Mischung aus Honig, dem Wodka beigemischt wurde. Ria Ising gleicht mit erlesenem Olivenöl wieder aus, gewonnen bei der letzten Ernte auf Kreta.

Über mangelnden Zulauf konnten sich auch die Mitglieder der Chorgemeinschaft Praest nicht beklagen. "Mach dich auf die Socken, kauf was Schönes" stand auf ihrer Standtafel vor Stricksachen, von der Mütze bis zu den Socken. Der Förderkreis der Michael-Grundschule bot Selbstgebackenes in Hülle und Fülle an. Wer Krippen und Figuren aus Naturmaterialien suchte, war am Stand der St. Johannes Baptist Kirchengemeinde richtig, und wer Dekoratives zum Schenken brauchte, fand bei Ursula Hartmann aus Borghees Kerzen mit Motiven, die beim Abbrennen nicht verschwinden. Alle 22 Standbetreiber unterstützen die Arbeit der Caritas und des Oberhausener Friedensdorfes.

(woh)
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