Rees Casey Black: Musik gewordene Melancholie

Rees · Johnny Cash war der "Man in Black". Der Sänger trug nur Schwarz. Die Songs waren dunkel. Die Stimme tief. Casey Black trägt ebenfalls Schwarz und das "Black" sogar im Namen. Da liegen die Parallelen zur Country-Legende auf der Hand, zumal der junge Sänger klingt wie Cash auf seinen letzten rein akustischen Platten. Black singt von Heimweh, Tod und Depressionen. Selbst der "happiest Song", den er ankündigt, klingt wie Musik gewordene Traurigkeit.

In der Dorfkirche Mehr reichen ihm bei seinem Auftritt das Mikrofon und die Gitarre. Die tiefe Stimme füllt mühelos den Raum. Black hätte auch ganz gut ohne jegliche Verstärkung auftreten können. Will er aber nicht. Das bringt Abwechslung in den Abend. Mal flüstert er fast zum Fingerpricking, dann lässt er die Gitarrenseiten wie Pistolenschüsse knallen und ruft "Fire, Fire, Fire" ins Mikro.

Es sei etwas Besonderes, in einer Kirche zu spielen, erzählt der Mann aus Nashville. "Der Applaus klingt hier, als wenn eine Million Zuschauer da sind." Ganz so viele waren es natürlich nicht. Etwa 70 Zuhörer waren zu dem Konzert gekommen, an dem auch Black seinen Spaß hatte. "Ich liebe die Atmosphäre hier im Raum, der Gesang bekommt durch den Hall an den hohen Wänden einen ganz besonderen Klang", schwärmte er.

Casey Black beendet seinen Auftritt in der Dorfkirche nach gut zwei Stunden eigener Kompositionen mit einem Coversong: von Johnny Cash natürlich.

(zel)
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