Emmerich City-Wohn-Quartier ersetzt alte Union

Emmerich · Die alte Verwaltung der Margarinewerke in Kleve wird abgerissen, große Teile des Werksgeländes werden geräumt. Ab September entsteht hier ein von Architekt Dr. Klaus Völling entworfenes neues Stadtviertel in Zentrum-Nähe.

 Die Verwaltung der Margarinewerke wird Stück für Stück vom Bagger abgerissen. An ihrer Stelle kommt ein Altenheim.

Die Verwaltung der Margarinewerke wird Stück für Stück vom Bagger abgerissen. An ihrer Stelle kommt ein Altenheim.

Foto: Gottfried Evers

Stück für Stück knabbert der Bagger die alte Verwaltung der Union-Margarinewerke ab. Ein Flügel ist bereits gefallen, der andere und der Treppenturm folgen. An ihrer Stelle wird ab September ein neues Altenheim gebaut, daneben entstehen, entlang der van-den-Bergh-Straße, drei Mehrfamilienhäuser. Hinter der ehemaligen Verwaltung, vor den denkmalgeschützten Backstein-Werkhallen, ist ein Wohngruppenhaus geplant. Das Altenheim und das Wohngruppenhaus werden drei Etagen hoch, die drei Mehrfamilienhäuser drei Etagen und ein Staffelgeschoss. Geplant hat das Stadtviertel, das hier neu entsteht, der Gocher Architekt Dr. Klaus Völling für die Klever Zevens Grundbesitz.

"Bei der Konzeption wurde großer Wert auf die Durchmischung des Gebietes mit verschiedenen Wohnangeboten gelegt", schreibt Klaus Völling in seinem Konzept für das Union-Gelände. Ziel: Ein gut durchmischtes, urbanes Quartier, das Kellen und Kleve noch besser miteinander verbindet. Im Rücken der Neubauten an der van-den-Bergh-Straße entsteht ein geschwungener, entlang einer neuen Straße liegender Wohnriegel.

 Das neue Wohnquartier für Jung und Alt: Das dunkle Rechteck rechts ist das Unilever-Werk, das angeschnittene Rechteck unten ist die denkmalgeschütze Backstein-Werkhalle, die dunklen Gebäude links die Bensdorp, das hellgraue rechts die Hochgarage, der rote Punkt das Quartierzentrum.

Das neue Wohnquartier für Jung und Alt: Das dunkle Rechteck rechts ist das Unilever-Werk, das angeschnittene Rechteck unten ist die denkmalgeschütze Backstein-Werkhalle, die dunklen Gebäude links die Bensdorp, das hellgraue rechts die Hochgarage, der rote Punkt das Quartierzentrum.

Foto: Völling-Architekten

Ein mehrgeschossiges Parkhaus mit 250 Plätzen soll große Teile des neuen Quartiers gegen die Geräusche durch das Unilever-Werk im hinteren Bereich des Geländes abschotten. Zusätzlich ist der Wohnriegel besonders geräuschgedämmt, hat zur neuen Straße in Richtung Werkhalle nur die Erschließungen. "Damit hat Unilever alle Optionen zur Fortentwicklung des Werkes offen, Unilever kann dort alles entwickeln, was das Unternehmen möchte", betont Koenen.

Die Stellplätze im Parkhaus sind für die Bewohner und Gäste der neuen Häuser oder des Altenheimes gedacht. Völling hat auch Parkplätze vor dem Altenheim und an den Häusern ausgewiesen. "Wir wollten aber auf keinen Fall Stellplätze in den Park hineinbauen: der sollte unbedingt als Grünstreifen zwischen den Bauten liegen", sagt der Architekt.

Die drei Mehrfamilienhäuser haben jeweils drei Etagen mit je einem Penthouse als Staffelgeschoss. "Schon an den Penthäusern sieht man, dass wir nicht nur geförderte ,Sozialwohnungen' anbieten. Dieses Quartier ist durchmischt. Alle Wohnhäuser bieten sowohl geförderten als auch frei finanzierten Wohnraum", unterstreicht Völling. "Wir haben in dem Quartier Wohnraum für Familien, für alte Menschen, für Menschen, die Pflege möchten, für Jung und Alt eben", sagt der Architekt. Und das mitten in der Stadt, nur wenige Fußminuten von Bahnhof, City und Hochschule entfernt. Im Zenit des Bogens, den der Wohnriegel entlang der neuen Straße macht, hat Völling das "Quartierzentrum" als Treffpunkt geplant, in dem vielleicht künftig ein Café mit Blick auf den Weiher im Park betrieben wird. Durch den Park bekommt das neue Viertel einen großzügigen, durchgrünten Charakter.

Völling überzeugte mit dem Projekt "Wohnpark Union" auch das zuständige NRW-Ministerium - das Projekt wird über zwei Jahre aus dem Topf für die Quartiersentwicklung gefördert. "Wir haben damit zusätzliche Wohnbaumittel in den Kreis geholt", sagt Völling. Angetan war man im Ministerium auch von seinem Wohngruppenhaus. Hier hat Völling für 24 Bewohner drei Wohnungen geplant. Jede der Wohnungen verfügt über einen gemeinsamen über 70 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum mitsamt Terrasse. Jeder Bewohner, der zu seinem Bereich geht, kommt hier durch, kann verweilen, erzählen, Kontakt haben. Die Wohngruppenhäuser sind für ältere Menschen und für Menschen mit Handicap gedacht. Je nach Pflegebedürftigkeit beispielsweise im Alter kann betreutes Wohnen "zugebucht" werden.

Die Bauarbeiten sollen im September beginnen. Völling rechnet insgesamt mit einer Bauzeit über den Förderzeitraum von zwei Jahren. Die drei Mehrfamilienhäuser entlang der van-den-Bergh-Straße haben jeweils 18 Wohneinheiten, in dem Wohnriegel, der ähnlich wie die Wohnungen auf dem ehemaligen Schweizerhausgelände in vier Häuser mit vier Eingängen aufgeteilt ist, entstehen 90 Wohnungen.

(RP)
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