Emmerich Clevere Kunst fürs Schlösschen

Emmerich · Ab Sonntag sind 60 Bilder und acht Skulpturen von Kurt Corinth zu sehen.

 Er hat auch ein wenig den Schalk im Nacken sitzen: Kurt Corinth mit seiner Skulptur "Mister Germany".

Er hat auch ein wenig den Schalk im Nacken sitzen: Kurt Corinth mit seiner Skulptur "Mister Germany".

Foto: T. Lindekamp

Ja, er hat einen bekannten Namen und ja, es gibt auch einen gemeinsamen Vorfahren. Doch während Lovis Corinth zu einem der wichtigsten deutschen Vertreter des Impressionismus zählt, hat sich Namensvetter Kurt auf "realen Surrealismus" verlegt. Am Sonntag werden 60 Bilder und acht Skulpturen des Klevers im Schlösschen Borghees zu sehen sein.

Und um es vorweg zu nehmen: Es sind nicht nur schöne Werke, die man sich dort anschauen kann, sondern auch clevere. Kurt Corinth (69), der mit verschiedenen Druck- und Maltechniken arbeitet, hat nämlich auch ein bisschen den Schalk im Nacken sitzen. Wer genauer hinschaut, findet in seinen Bildern häufig ein Element, das dort eigentlich gar nichts zu suchen hat, und so dem Werk eine ganz andere Bedeutung verleiht, als sich beim ersten Blick erschließen könnte. Ein Kniff, den Corinth immer wieder nutzt. "Weil ich zum Nachdenken anregen möchte", wie er sagt. Oft schwingt da auch eine kritische Zeitbetrachtung mit. So etwa bei dem Gemälde "Sonnige Mutation", das ein Blumenfeld zeigt, aus dem Menschen wachsen. Oder bei dem Motiv der Vogelscheuchen, die ihre goldenen Ländereien vor hungrigen Vögeln schützen wollen. Hier hilft auch der Titel des Werks weiter: "G7". Augenzwinkernd geht es auch bei den Skulpturen Corinths zu, die Namen wie "Mister Germany" oder "Adonis" tragen.

Während im Erdgeschoss des Schlösschens vorwiegend akurate Drucke gehängt wurden, gehört die erste Etage des Hauses besonders den wuchtigen, großformatigen Bildern, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Auch deshalb, weil der Autodidakt Corinth durchaus mit verschiedenen Stilrichtungen gekonnt spielen kann.

Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag mit einem Konzert der Pianistin Naoko Aburaki, die Werke von Haydn, Debussy, Liszt und Schumann zu Gehör bringen wird. In die Ausstellung wird Hans Linnartz einführen.

So., 5. Feb., 11.30 Uhr, Schlösschen Borghees, Hüthumer Straße 180.

(RP)
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