Emmerich Dampf-Wolke: Alarm bei KLK

Emmerich · Bei KLK ist in der Nacht zu Mittwoch eine Tonne eines Fettsäure-Glycerin-Gemischs ausgetreten. Es ist ungiftig, reizt aber die Atemwege. Eine Polizistin wurde leicht verletzt. Sie konnte am Abend schon wieder ihren Dienst antreten.

 Insgesamt waren gut 40 Feuerwehrleute auf dem KLK-Gelände im Einsatz, der knapp anderthalb Stunden dauerte.

Insgesamt waren gut 40 Feuerwehrleute auf dem KLK-Gelände im Einsatz, der knapp anderthalb Stunden dauerte.

Foto: Guido Schulmann

Als Folge einer technischen Störung in einer Anlage des Chemieunternehmens KLK (ehemals Unichema) am Steintor ist in der Nacht zu Mittwoch eine Tonne eines Fettsäure-Glycerin-Gemischs ausgetreten. Eine Polizistin wurde dabei leicht verletzt.

Die Feuerwehr war mit rund 40 Einsatzkräften der Löschzüge Stadt, Hüthum und Vrasselt vor Ort. Dazu waren auch die ABC-Erkunder des Kreises Kleve aus Kalkar alarmiert worden sowie eine Sondereinsatzgruppe der Malteser. Über die Katastrophen-Schutz-App "NINA" (siehe Info-Box) und im Radio wurde die Bevölkerung gewarnt und dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Nach Angaben von KLK-Prokurist Friedhelm Hox bestand für die Bevölkerung jedoch keine Gefahr. "Das Fettsäure-Glycerin-Gemisch ist ungiftig, hat aber beim Einatmen eine leicht reizende Wirkung", erklärte er gestern gegenüber der Rheinischen Post. Das bestätigte auch die Emmericher Feuerwehr, die unter Atemschutz den freigesetzten Stoff großflächig mit Wasser besprühte und so schnell dafür sorgte, dass er sich nicht weiter verbreiten konnte.

Der Austritt des chemischen Stoffes hatte sich gegen 0.15 Uhr ereignet. Grund war laut KLK der technische Defekt eines Ventils, der dazu führte, dass über ein Sicherheitsventil Druck abgelassen werden musste. Dadurch trat der Fettsäure-Glycerin-Dampf über das Dach der Produktionshalle aus. "Der Vorfall ist von unserer zentralen Messtechnik gleich bemerkt worden. Daraufhin wurde sofort die Feuerwehr alarmiert", schildert Friedhelm Hox das Geschehen.

Das Eingreifen der Feuerwehr zeigte sehr schnell Wirkung. Nach Angaben der Stadt war in der Zwischenzeit auch geprüft worden, ob eine Sperrung der naheliegenden Rheinbrücke notwendig wäre. Dies sei jedoch nicht erforderlich gewesen. Der Einsatz konnte nach gut anderthalb Stunden beendet werden. Um 1.45 Uhr wurde offiziell Entwarnung gegeben. Einen größeren Schaden an der Anlage gab es nicht.

KLK ist das Nachfolgeunternehmen von Unichema beziehungsweise der Germania Ölwerke. Es ist ein oleochemischer Betrieb, der pflanzliche Stoffe unter anderem für die Produktion der Kunststoff- oder der Kosmetikindustrie verarbeitet. Die Anlage, in der sich der technische Defekt ereignete, befindet sich auf dem KLK-Gelände Richtung Rheinbrücke, also nicht zur Martini-Schule oder anderer Wohnbebauung hin.

Bei dem Einsatz in der Nacht zu Mittwoch wurde eine Polizistin leicht verletzt. Die 31-Jährige, die zu den ersten Einsatzkräften gehörte, die am Ort des Geschehens eintrafen, hatte über eine Reizung der Atemwege geklagt und war vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Ein Mitarbeiter von KLK besuchte sie noch in der Nacht und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie konnte das Krankenhaus bald wieder verlassen. Nach Angaben der Polizei trat sie bereits gestern Abend ihren Dienst wieder an.

(RP)
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