Emmerich Das Rheinmuseum gibt's jetzt auch virtuell

Emmerich · Ein Film in verschiedenen Versionen informiert Besucher. Eine Kurzfassung wird bald auch ins Internet gestellt.

 Museumsleiter Herbert Kleipaß im Schiffstand, der sich im Erdgeschosse befindet. Hier können sich Besucher den Film ansehen.

Museumsleiter Herbert Kleipaß im Schiffstand, der sich im Erdgeschosse befindet. Hier können sich Besucher den Film ansehen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Das Rheinmuseum hatte im letzten Jahr über 9200 Besucher. Vielleicht wären es noch ein paar mehr gewesen, wenn das Museum komplett barrierefrei wäre. Denn erreichen können Gäste mit Handicap das Gebäude zwar über eine Rollstuhlrampe, doch ins erste und zweite Geschoss können sie nur gelangen, wenn sie auch eine Treppe meistern können.

Museumsleiter Herbert Kleipaß hat deshalb nach einer Lösung Ausschau gehalten, um auch die interessanten Museumsstücke in den oberen Etagen allen zugänglich zu machen. Fündig wurde er in der Düsseldorfer Firma "Vordergrund TV", die er beauftragte, einen Film über das Rheinmuseum zu drehen. "Wir wollten extra eine Firma nehmen, die das Rheinmuseum nicht kennt, um so vielleicht auch einen neuen Blick von außen auf das Museum zu erhalten", sagt Kleipaß.

Und das ist wohl gelungen. Herausgekommen ist ein Film, den es gleich in drei Versionen gibt: in einer 20-minütigen Langfassung, in einer weiteren mit Untertiteln für Hörgeschädigte sowie in einer Kurzfassung. Der Drei-Minuten-Streifen soll demnächst auch auf der Homepage des Rheinmuseums sowie auf Messen für Präsentationen genutzt werden.

Besucher des Rheinmuseums können sich ihn in allen Versionen im Erdgeschoss anschauen. Dort steht der Schiffsstand eines ehemaligen Passagierschiffes, das dafür eigens mit Monitoren ausgerüstet wurde. Der Film wurde von Stefan Grundhöfer innerhalb von gut drei Tagen gedreht. Das Script stammt von Natascha Wiese, die auch die Texte spricht.

Nach einer kleinen Einführung über Emmerich geht es gleich los mit dem Museum, seinen Ausstellungsstücken und Inhalten. Rheinbrücke und die Geschichte der Schifffahrt auf dem Rhein werden anhand historischer Fotos und der zahlreichen Modelle ausführlich erläutert, die es im Museum zu sehen gibt. Hafen, Fischfang, Unglücke, Hochwasser, Eisgang - all das findet Erwähnung. Und auch die Stadtgeschichte, die im Museum ihren festen Platz hat, kommt dabei nicht zu kurz.

Am morgigen Sonntag wird im Rheinmuseum zudem die Ausstellung "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme" eröffnet (11 Uhr). Die Schau, die vom Münchner Institut für Zeitgeschichte und der Bundesstiftung Aufarbeitung zusammengestellt wurde, zeigt 190 Fotos auf 26 Schautafeln, die sich mit der Geschichte Europas vom Ersten Weltkrieg bis zur friedlichen Revolution hinter dem Eisernen Vorhang beschäftigen.

Herbert Kleipaß würde sich wünschen, dass die Schau, die einen Monat bis zum 14. März zu sehen ist, vor allem auch von Schulklassen besucht wird, "um aus der Geschichte zu lernen", wie er sagt. Denn die Ausstellung sei aktueller denn je.

(RP)
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