Rees Deichshow mit so manchem Hingucker

Rees · Oldtimer-Freunde kamen voll auf ihre Kosten bei der siebten Haffener Deichshow auf den Wiesen am Bruckdaelweg.

 Besucher der Deichshow bewundern eine Isetta mit Anhänger.

Besucher der Deichshow bewundern eine Isetta mit Anhänger.

Foto: Michael Scholten

Der Klimaschutz ist auch auf dem Oldtimer-Treffen in Haffen angekommen. Frank Ferber aus Mehr erschien bei der siebten Auflage des Treffens dafür extra mit seinem Bonanza-Fahrrad, stilecht mit Fuchsschwanz. Aber die meisten entschieden sich dann doch dafür, mit ihrem schicken Oldtimer den Weg nach Haffen zu suchen. So tummelten sich bereits morgens zahlreiche Fahrzeuge auf den Wiesen am Bruckdaelweg, darunter ein Ford Escort, ein Rolls Royce, Enten, Käfer und auch eine ganze Reihe Oldtimertraktoren.

Ganz zur Freude des Veranstaltungsteams rund um Lothar Hüting und Markus Heynen. "Es ist toll, dass schon so früh viele den Weg hierher gefunden haben", sagte Heynen. "Wir hoffen, dass der Platz reicht. Im vergangenen Jahr waren um die 300 Fahrzeuge da, da wurde es schon etwas eng. In diesem Jahr rechnen wir mit bis zu 400 Oldtimern. Zur Not können wir aber noch auf eine weitere Wiese ausweichen."

Dass der Platz in diesem Jahr etwas knapp wurde, lag mit Sicherheit auch an der erweiterten Ausstellung der Bundeswehrfahrzeuge. So fühlten sich die Besucher wie in eine andere Zeit versetzt, wenn sie den hinteren Teil der großen Wiese des Geländes betraten: Männer in Uniformen der 80er und 90er Jahre liefen zwischen den Fahrzeugen her und Schilder wiesen den Weg zur Kommandozentrale. Besitzer der originalen Bundeswehrfahrzeuge der Luftabwehr sind ehemalige Soldaten, so auch Elmar Pütting aus Haffen, dem ein Großteil der Fahrzeuge gehört. Die Sammlung ist europaweit die größte private. "Die Fahrzeuge waren zum Verschrotten freigegeben und da hatten wir die Möglichkeit, sie zu erwerben", sagte Pütting, der früher im Abschussbereich der Luftwaffe tätig war. "Wir haben sie dann alle entmilitarisiert, sie sind also alle funktionslos." So sind beispielsweise die Flugabwehrraketen der Batterie 30 "Hawk" mit Beton gefüllt und am Halter festgeschweißt. "Unsere Raketen waren aber nie funktionstüchtig, sondern ursprünglich zur Ausbildung gedacht. So konnten Störungen programmiert werden, die dann von den Lehrlingen behoben werden mussten. Unser Anspruch ist rein historisch."

Die Gruppe der ehemaligen Soldaten stammt aus ganz Norddeutschland, aus Belgien, den Niederlanden und Italien. "Bereits gestern haben wir alles aufgebaut und einen gemütlichen Abend verbracht, an dem wir in Erinnerung schwelgten", so Pütting. Vor einigen Wochen war die Truppe bei der Nato in Kaldenkirchen mit ihren Militär-Oldtimern zu Gast. Wenn die Fahrzeuge nicht gerade unterwegs sind, stehen sie teils bei Elmar Pütting in Haffen und teils in Wesel in der Kaserne, in der ein Abstellbereich für die historischen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt wurde.

Auch Veranstalter Markus Heynen besitzt selbstverständlich selbst einige Oldtimer-Schätze. Seine neueste Errungenschaft ist ein Expeditionsmobil der Marke Magirus-Deutz, das er erst vor 14 Tagen fertig restauriert hat: "Mein großes Fernziel ist es, damit als Rentner durch die Wüste in Marokko zu fahren."

(jule)
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