Haldern Depot: Jetzt soll es schnell gehen

Haldern · Lange war es jetzt wieder ruhig rund um das ehemaligen Bundeswehrdepot in Haldern. Geht es nach dem neuen Besitzer Vink aus den Niederlanden, soll sich das bald ändern. Die neuen Pläne sind fertig, jetzt hofft man auf eine schnelle Genehmigung.

Nach diversen Verzögerungen soll es jetzt beim Bundeswehrdepot richtig vorwärts gehen. Die aktualisierten Pläne für das Areal werden im Frühjahr im Bauausschuss vorgestellt, im Sommer könnte dann die Genehmigung vorlegen. Diesen Zeitrahmen skizzierte Architekt Heinz Fischer, der die Planungen für das Gelände bei der Halderner CDU vorstellte.

Nach den aktuellen Überlegen soll nur relativ wenig baulich verändert werden. Ursprünglich hatte der neue Besitzer geplant, zusätzliche Hallen zu errichten. Doch diese Pläne waren am Widerstand der Bezirksregierung gescheitert. Um nämlich auf dem Areal neu bauen zu können, muss eine ökologische Ausgleichsfläche nachgewiesen werden. Die hätte elf Hektar betragen und außerhalb des Geländes angekauft werden müssen.

Die Baupläne stießen allerdings auf herbe Kritik bei der Bezirksregierung: Zu massiv sei die Bauweise, sagte die Behörde in Düsseldorf. Ein herber Rückschlag für die niederländische Firma Vink. Dieses Unternehmen hat das Gelände bekanntlich gekauft, um hier Großmaschinen zu lagern, zu verkaufen und zu reparieren.

Ökologischer Ausgleich

Um die Vorgaben zu erfüllen, wurde umgeplant. Es gibt jetzt nur einen Umbau im kleineren Rahmen auf dem Gelände. Außerdem wird die Tankstelle entfernt und hier zusätzliche Grünfläche geschaffen. Ein Großteil des ökologischen Ausgleichs kann auf dem Areal direkt erfolgen, dadurch dass viel Wald und Grünflächen erhalten bleiben. Jetzt muss lediglich ein Ausgleich von gut drei Hektar außerhalb des Depots erfolgen. Kostenpunkt: 200 000 Euro.

Eigentlich wollten die Niederländer die Anlage längst nutzen. Doch neben den Umplanungen bei den Gebäuden, gab es auch Probleme wegen der Straßen auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände. Gefordert wird nämlich, dass diese Straßen komplett neu ausgebaut werden müssen— mit Bordstein und Entwässerung. Auch eine neue Kanalisation sei notwendig. Das hätte zu großen Kosten geführt, die die Anlage für Vink unrentabel gemacht hätten. 1,5 Millionen Euro sollte das kosten, mehr als der Kaufpreis für das Areal betragen hat. Vink habe schon überlegt, die Pläne komplett fallen zu lassen.

Schließlich habe man sich mit den Behörden auf einen Kompromiss einigen können. Die Erschließungskosten konnten dadurch halbiert werden. "Jetzt sind die Probleme gelöst und wir werden in Kürze die neuen Pläne vorstellen", sagt Architekt Fischer. Einen aktuellen Lageplan präsentierte er schon mal der CDU. Zu sehen ist, dass der Gebäudebestand im Großen und Ganzen erhalten bleibt. Lediglich eine Halle wird wegen der Riesenmaschinen etwas vergrößert.

Aufgeben wird die Tankstelle, auch die alte Entwässerungsanlage wird stillgelegt und dafür eine kleine Kläranlage gebaut. Reaktiviert werden soll auf Wunsch von Vink der Hubschrauberlandeplatz. Denn Vink will potenzielle Kunden so bequem vom Flughafen raus aufs Land nach Haldern fliegen. "Das wird aber eher selten vorkommen, es wird höchstens ein bis zwei Flüge pro Woche geben", sagte Fischer. Auch die Belastungen durch den Fahrzeugverkehr seien gering. Er rechne mit maximal 20 Pkw und acht Lkw pro Tag.

(RP)
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