Emmerich Der älteste Garten der Niederlande

Emmerich · Er ist auch bei den Emmerichern beliebt. Und bald noch schöner. Nach Forschungs- und Restaurierungsarbeiten wird am kommenden Freitag, 22. April, der neue Schlossgarten von Huis Bergh in 's-Heerenberg eröffnet.

 Bereits fertig ist dieser Brunnen. Derzeit werden noch die Wege um die Parkanlage saniert.

Bereits fertig ist dieser Brunnen. Derzeit werden noch die Wege um die Parkanlage saniert.

Foto: Stade

Die Gestaltung des Gartens ist inspiriert von einer Karte aus dem Jahr 1727, auf der der Schlosskomplex von Huis Bergh, einschließlich des Gartens, von dem Kartographen Theodor Bucker festgehalten wurde.

Mit der neuen Gestaltung rückt die Stiftung Huis Bergh die enge Beziehung zwischen Garten und Schloss wieder ins Bewusstsein. Der Garten wird Teil der Sammlung und damit für die Zukunft gesichert.

Um dieses Ereignis zu feiern, widmet Huis Bergh in diesem Jahr der reichen Geschichte seines Schlossgartens eine eigene Ausstellung. Sie beleuchtet den Garten des frühen 18. Jahrhunderts, der die Inspirationsquelle für die Restaurierung war, und sie zeigt, welche Entscheidungen bei der Entstehung des neuen Gestaltungskonzepts getroffen wurden. Zudem führt sie den Besucher anhand verschiedener Ereignisse, die sich in den Gärten von Huis Bergh zugetragen haben, in die Vergangenheit.

Schon 1461 wird ein Garten bei Huis Bergh erwähnt. Der Garten des Schlosses ist damit der älteste bekannte, dokumentierte Garten der Niederlande, dessen Kontur und Struktur erhalten geblieben sind. Das herausragende Archiv von Huis Bergh bietet einen Schatz an Informationen über die Gartenanlagen. In den Einträgen geht es um Gärtner und ihre Gartengeräte, um Springbrunnen und Gartenskulpturen, um den Kauf von Pflanzensamen und Blumentöpfen und die vielen Bau- und Wartungsarbeiten im Garten.

Aufgrund all dieser Textfragmente aus den Archivstücken entsteht ein Bild von einem Garten, der ein wichtiger Bestandteil des Schlosskomplexes war. Seine Funktion hat sich offenbar durch die Jahrhunderte kaum verändert: Der Garten sollte ein ästhetischer Ort sein, an dem man sich gerne aufhielt, daher die Springbrunnen, Gartenskulpturen und schönen Blumen. Mindestens ebenso sehr sollte er jedoch nützlich und ertragreich sein. Im Garten der vornehmen Grafen Van den Bergh wuchsen folglich nicht nur ausgefallene Blumen, sondern auch Obst und Gemüse, wie Spargel, Artischocken, Wasserrüben und Radieschen sowie Melonen, Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen.

Lange Zeit war von dieser Vergangenheit nichts zu sehen. Im 20. Jahrhundert befanden sich Kleingärten auf dem alten Gartengelände, später lag es eine Zeit lang brach. Im Jahr 2007 kam erstmals der Plan auf, die alten Gärten wieder zu Ehren zu bringen.

Die Stiftung für den Erhalt privater historischer Landsitze (Stichting voor het behoud van Particuliere Historische Buitenplaatsen), später Stiftung In Arkadien (Stichting In Arcadië) erstellte ein Gestaltungskonzept. Dabei fiel die Wahl auf Elemente, die auf den Garten von 1727 verweisen: alte Obstsorten, ein Springbrunnen und verspielte Backsteinwege.

Übrigens: Besondere Elemente des Gartenentwurfs sind die beiden Säulen aus dem späten 17. Jahrhundert, die ursprünglich zum Eingangsbereich des Schlosses gehörten.

(RP)
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