Emmerich Der Betuwe-Fahrplan 2010

Emmerich · Viel Ärger und Streit haben das letzte Jahr rund um die Betuwe bestimmt. In diesem Jahr soll jetzt die Planfeststellung richtig anlaufen. Ob man davon konkret an der Strecke etwas sehen wird, scheint fraglich.

Johannes Diks beschreibt seine Erwartungen etwas ironisch. "Eine Baustelle auf der Strecke werden wir 2010 für die Betuwe nicht sehen", sagt der Emmericher Verwaltungs-Chef. Bautätigkeit nein, Planungen ja, so sieht aus Sicht von Diks der Betuwe-Fahrplan für 2010 aus.

Das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt Emmerich könnte Mitte 2010 anlaufen. Dann will die Stadt ganz genau prüfen, was die Bahn da vorlegt. Denn bei sechs Bahnübergängen auf Emmericher Stadtgebiet liegen die Vorstellungen von Stadt und Bahn immer noch ganz weit auseinander.

Unterführung am Löwentor

Klarheit über das Bauwerk gibt es dagegen am Löwentor. Hier soll es eine Unterführung für den bestehenden Bahnübergang geben. Im letzten Jahr hat die Stadt hier auch Klarheit für die Anbindung der Unterführung bekommen. Man setzte sich gegen den Landesbetrieb NRW durch und erreichte, dass es einen Kreisverkehr vor Aldi geben wird.

Die Planungen am Löwentor wird Emmerich auch in 2010 weiter vorantreiben. 728 000 Euro sind für die so genannte Ausführungsplanung veranschlagt, insgesamt hat die Stadt damit schon fast 1,5 Millionen Euro in die Planungen dort investiert. Sie ist damit enorm in Vorleistung getreten, um das Projekt voranzutreiben und keine Zeit zu verlieren. "Ich würde mir wünschen, dass wir am Löwentor 2011 unsere erste Betuwe-Baustelle in Emmerich haben", sagt Diks.

Wo die erste Baustelle in Rees sein wird, ist noch offen. Im Dezember ist jetzt das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt auf Reeser Gebiet angelaufen (Haldern).

Die Unterlagen hat die Bahn an das zuständige Eisenbahnbundesamt weitergeleitet.

Wie berichtet, hat die Stadt kritisiert, dass die Bahn für das Planfeststellungsverfahren einen Abschnitt zwischen Gewerbegebiet Haldern und Stadtgebietsgrenze Hamminkeln gebildet hat. Das sei aus Sicht der Stadt sehr unglücklich, weil die Übergänge Alte Heerstraße und Heerener Weg nicht Bestandteil des Abschnittes sind.

"Verkehrstechnisch gehört aber insbesondere die Lösung für die Alte Heerstraße in das Gesamtkonzept für die Situation in Haldern", meint Bauamtsleiterin Elke Strede.

Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens wird es auch eine öffentliche Auslegung der Pläne geben. "Dann werden wir ganz klar Stellung beziehen", kündigte Elke Strede bereits an.

Rees wird ebenso wie Emmerich aber auch die Finanzierung ganz genau im Auge haben. Diks erinnerte an die Zusage der Bundestagsabgeordneten für finanzielle Entlastungen bei der Beseitigung der Bahnübergänge. "Null Cent für die Betuwe" ist auch die Aussage aus Reeser Sicht, die steht und an die der Rat die Politiker gerade noch einmal mit einer Resolution erinnert hat.

(RP)
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