Emmerich Der große Surrealist - Dalí im PAN-Kunstforum
Emmerich · Am 11. März öffnet die Dalí-Ausstellung im PAN. Kurator Michael Imhof hat rund 600 Exponate dazu beigesteuert. Er gewährt dem Publikum einen chronologischen Blick auf den surrealistischen Künstler.
In der kommenden Woche wird im PAN-Kunstforum eine Ausstellung eröffnet, die es so in Deutschland schon seit langem nicht mehr gegeben hat. "Dalí am Niederrhein" heißt die Sonderschau, die über 600 Exponate des großen spanischen Künstlers zeigt, der zu den wichtigsten Vertreter des Surrealismus gehört.
Möglich macht das Michael Imhof. Der Sammler und Kunsthistoriker stellt dafür rund 80 Prozent der Werke, die sich in seinem Besitz befinden, dem PAN zur Verfügung. Imhof (Jahrgang 1964) ist selbst Kunstverleger. Die Faszination für Dalí begleitet ihn schon von Kindesbeinen an, als er das erste Mal bewusst ein Bild des spanischen Künstlers betrachtete. Dalís surreale Traumwelten haben es ihm angetan: "Sein Surrealismus ist ein Hyperrealismus. Er ist so überzeugend, dass man glaubt, er sei Wirklichkeit."
Imhof sammelt seit zehn Jahren Werke Dalís. Vorwiegend Grafiken. "Die sind nicht so teuer, wie man vielleicht glauben mag, weil sie in großen Auflagen erschienen sind", erklärt er. Zur Ausstellung gehören allerdings nicht nur Grafiken (etwa 500), sondern auch Skulpturen, Möbel, Schmuck, Kleidung, Fotos oder Porzellan - alles von Dalí ausgeführt oder entworfen, beziehungsweise mit einem direktem Bezug zu ihm. Was Imhof dabei besonders wichtig ist: "Mir geht es darum, das gesamte OEuvre zu zeigen und nicht nur einzelne Aspekte. Ich möchte, dass der Besucher einen chronologischen Einblick in das Gesamtwerk Dalís und sein Leben erhält."
Und genau das gelingt der Ausstellung auch in beeindruckendem Maße. Beginnend mit den ersten Bildern Dalís aus den 1920er Jahren, bei denen sich der Künstler noch in der Stilrichtung des Kubismus bewegte, bis hin zu jenen Werken, in denen der Künstler an die Grenze dessen ging, was vorstellbar war - Traum- und Rauschwelten, wie man sie bis dahin noch nie gesehen hatte. Dafür werden die gesamten Räumlichkeiten des Museums - auch der Keller - genutzt. Ergänzt mit Fotografien von Kunstwerken anderer Künstler (von Dürer über Goya bis Picasso), um Dalís Entwicklung und Einflüsse darzustellen. Die Ausstellung beginnt mit frühen, nur wenig bekannten Fotos von Dalís Familie und zeigt auch seinen Durchbruch als Maler 1931 mit dem Bild "Die weichen Uhren" - eine Ikone, die zu einer Art Markenzeichen des Surrealismus wurde.
Aber auch viele andere eher unbekanntere Werke Dalís werden gezeigt. Etwa die aus einer Serie von Action-Painting-Bildern, die aus einer geplanten, aber nie zustande gekommenen Zusammenarbeit mit Walt Disney stammt. Ebenso beeindruckend die religiöse Phase Dalís, die auch eines der Lieblingsbilder Michael Imhofs hervorbrachte - Christus am Kreuz. "Solche Christus-Darstellungen gibt es viele, aber kein Künstler hat das so gemacht wie Dalí", schwärmt er.
Am Donnerstag, 9. März, kann geladenes Publikum vor ab einen Blick auf die Ausstellung werfen. Ab Samstag, 11. März, sind die Werke dann für alle Museumsgäste zu sehen.