Emmerich Der Vatikanexperte, der die Kirchen füllt

Emmerich · Der St.-Christophorus-Gemeinde ist es gelungen, den bekannten Korrespondenten Andreas Englisch für einen Abend zu gewinnen. Er spricht am 20. März in der Aldegundis-Kirche. Karten gibt es bereits.

 Die Aldegundis-Kirche dürfte bei Englischs Vortrag voll werden.

Die Aldegundis-Kirche dürfte bei Englischs Vortrag voll werden.

Foto: mvo

Andreas Englisch ist der wohl bekannteste Vatikan-Korrespondent in Deutschland. Einen großen Namen hat er spätestens, seit er 2012 vorausgesagt hatte, Papst Benedikt XVI. werde zurücktreten - was dieser im Februar 2013 wirklich machte.

Vor wenigen Tagen sprach der 53-Jährige in der Kamp-Lintforter Josefkirche über Papst Franziskus. Wieder erwies sich, dass der Vatikan-Experte ein Publikumsmagnet ist. Die Kirche war mit 550 Zuhörern so voll wie sonst nur zu Weihnachten oder Ostern.

In Emmerich könnte das vermutlich ebenso sein. Denn Andreas Englisch kommt in die Stadt. Am 20. März ist er in der St.-Aldegundis-Kirche zu Gast, um über die Hintergründe zu seinen Büchern und über seine langjährigen Kontakte und Begegnungen mit den letzten Päpsten zu erzählen.

"Das Pastoralteam hat mit ihm Kontakt aufgenommen und ihn gegeben, in Emmerich aufzutreten", sagte gestern Gabriele Debiel, die Pressesprecherin der Christophorusgemeinde. "Der Gedanke dahinter war, dass so ein bekannter Mann bestimmt auch Menschen ansprechen kann, die eher kirchenfern sind."

Das dürfte wohl so sein.

"Franziskus will eine Revolution", berichtete Englisch in Kamp-Lintfort vom Heiligen Vater, der durch die "Theologie des Volkes" geprägt sei, die argentinische Variante der Befreiungstheologie. "Es geht hoch im Vatikan her, seitdem er 2013 Papst wurde. Für die Revolution braucht er das Volk", sagte Englisch. Deshalb verzichte das Oberhaupt der katholischen Kirche auf Prunk, wohne im Gästehaus des Vatikans und suche den Kontakt zu den normalen Menschen, um die Strukturen im Vatikan zu verändern.

"Kämpfer im Vatikan" lautet der Titel eines aktuellen Buches von Englisch. Er analysiert auf der Basis persönlicher Gespräche und Kontakte sowie genauer Kenntnis des Lebenswegs und der Ziele des Papstes die derzeitige Lage im katholischen Machtzentrum.

Wer sich für die katholische Kirche und den Vatikan interessiert, sollte sich den Abend mit Andreas Englisch eigentlich nicht entgehen lassen. Schließlich ist der 53-jährige Westfale und Wahlrömer, der von 1992 bis 2010 im Auftrag des Axel-Springer-Verlags für die Zeitungen Bild und Bild am Sonntag aus Rom berichtet hatte, sonst nur selten in der Nähe. Abgesehen davon ist er aber auch ein guter Referent. Da der Vatikan-Experte den Papst mit unzähligen Anekdoten portraitierte, hatte er im Gotteshaus in Kamp-Lintfort die Lacher der zahlreichen Zuhörer immer wieder auf seiner Seite.

Gabriele Debiel jedenfalls kündigte gestern an: "Aufgrund seines profunden Hintergrundwissens gelingt ihm ein sensibles Portrait des neuen Papstes, seiner Herkunft und Fähigkeiten. Und er gibt einen Ausblick darauf, ob und wie es ihm gelingen wird, die schwierigen Aufgaben zu bewältigen, die vor ihm liegen."

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr).

Eintrittskarten sind im Vorverkauf für 12 Euro in den Pfarrbüros in Emmerich und Praest sowie in der Buchhandlung H. Ressing, Kaßstraße 56, erhältlich.

(ha)
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