Haldern-Countdown Die Festival-Bands im großen RP-Check

Meinung | Emmerich · RP-Redakteur Sebastian Peters hat sich die Bands angehört, die beim Open Air auftreten. Sein Urteil zu Sun Kil Moon aus Beijing.

Eine traurigere Platte als "Bejing" von Sun Kil Moon alias Mark Kozelek hat in diesem Jahr noch nicht das Licht der Welt erblickt. Zu gezupfter Gitarre singt der Amerikaner wehmütige Geschichten von gestorbenen Cousinen oder er stellt sich vor, wie es wäre, wenn die 75-jährige Mama dereinst nicht mehr lebte. Das ist große traurige Kunst von einem großen emotionalen Musiker. Musik für: den Beerdigungskaffee und die Hoffnung danach. Klingt wie: Joshua Pearson, Townes van Zandt (Punkte: 5 von 5). Chet Faker - Built On Glass: Wortspiele im Bandnamen - hatten wir auch schon lange nicht mehr. Chet Faker klingt wie eine Spielerei mit dem Namen des Jazztrompeters Chet Baker; stilistisch aber unterscheiden sich die beiden Herren deutlich. Der Australier Chet Faker, bürgerlich: Nicholas James Murphy, ist ein Meister des Genres Future Soul. Cool ist das richtige Wort für diesen Liegestuhlsoul. Der Beat schlufft entschlackt vor sich hin, man hört Handclaps, Fingerschnipsen und kühle Saxophon-Bläsersätze. Auf Albumlänge fehlt es ein wenig an Spannung, aber hey: Für Nebenbei ist das hier beste Unterhaltungsmusik.

Musik für: die Cocktailparty. Klingt wie: James Blake, Marvin Gaye (Punkte: 4/5).

(RP)
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