Emmerich Die "Generation beziehungsunfähig"

Emmerich · Zum Klever Kulturprogramm gehört traditionell der Comedy-Herbst, den die Stadt zusammen mit dem Kulturmanager Bruno Schmitz organisiert. Vier Mal lädt das Kulturamt in die Stadthalle mit Programmen der Komiker.

 Zum Abschluss des Comedy-Herbstes der Stadt Kleve eine Lesung: Michael Nast liest im November aus seinem Buch über die "Generation beziehungsunfähig" in der Klever Stadthalle.

Zum Abschluss des Comedy-Herbstes der Stadt Kleve eine Lesung: Michael Nast liest im November aus seinem Buch über die "Generation beziehungsunfähig" in der Klever Stadthalle.

Foto: Kulturbüro/steffen jaennecke

"Alles auf Anfang" steht am Anfang: Die Kölner Karnevalstruppe die "Höhner", die seit Jahren auch außerhalb der närrischen Jahreszeit über die Lande zieht, gastiert erneuert in der Klever Stadthalle und eröffnet mit ihrem neuen Programm den Klever Comedy-Herbst am 16. September. In erster Linie sind die "Höhner" Musiker und nur am Rande Komiker, aber: "Es darf gefeiert werden", verspricht Kulturmanager Bruno Schmitz.

Zwar haben die "Höhner" mit Peter Werner und Janus Fröhlich zwei Ur-Vögel verloren, die in den Ruhestand gingen, aber sie konnten aus dem großen Kölner Musiker-Fundus zwei neue Könner ihres Fachs hinzugewinnen: Micki Schläger am Keybord und Wolf Simon am Schlagzeug werden den unvergleichlichen Höhner-Sound treffen. Es geht auch in der Stadthalle Kleve um das, was die "Höhner" ausmacht: "Gefühl, Sentimentalität und Temperament, Feiern, Tanzen, Träumen", sagt Schmitz (Freitag, 16. September, 20 Uhr).

Zum Abschluss des Comedy-Herbstes steht sogar eine Lesung auf dem Programm: Michael Nast ist Autor - und stürmte mit seinem Werk voller Gedanken über die "Generation beziehungsunfähig", die andernorts "y" heißt, die Büchercharts, nachdem erste Veröffentlichungen im Internet millionenfach geklickt worden waren.

Das Buch ist im Grunde kein Ratgeber, sondern eine Zustandsbeschreibung. Er versuche nicht, irgendetwas zu erklären, weil er nicht vom Elfenbeinturm auf diese Generation herabschaut, sondern weil er genauso verkorkst sei wie sie, so Schmitz. Eben selber Teil der "Generation beziehungsunfähig" ist (obwohl mit 40 eigentlich zu alt, aber immerhin Berliner). "Es geht um den Stellenwert des Jobs in unserem Leben, es geht darum, warum man sich mit 30 noch immer nicht alt genug für die eigene Familie fühlt und um die Frage, wann diese Generation eigentlich erwachsen ist", wirbt Bruno Schmitz für die Lesung mit Nast, die für viele wie ein Gespräch mit dem besten Freund sei. Nast kommt am Mittwoch, 30. November, 20 Uhr, in die Stadthalle.

Natürlich fehlen auch die Komiker, die dem Comedy-Herbst den Namen geben, nicht: "Eure Mütter" ein deftiges Trio aus Stuttgart kommt am Mittwoch, 5. Oktober, 20 Uhr, in die Klever Stadthalle. Wer den Titel ("Bloß nicht menstruieren jetzt") sieht, weiß, dass die drei Herren aus dem Schwabenland auch die Region unterhalb der Gürtellinie nicht scheuen. Schmitz jedenfalls verspricht "clever getextete Songs und skurrile Sketche".

Komiker Bastian Bielendorfer hat sein Programm fast autobiografisch betitelt: "Das Leben ist kein Pausenhof", sagt der Mann aus Gelsenkirchen, dessen Mutter Grundschullehrerin ist. Sein Vater belehrt auf dem Gymnasium Schüler und sein Onkel sitzt auf einem Direktorensessel. Dem einer Schule versteht sich. Für Schmitz ist Bielendorfer "Deutschlands wohl bekanntestes Lehrerkind". Das gastiert am Dienstag, 8. November, laut Programmheft um 20 Uhr, auf dem Pausenhof, der sich Stadthalle nennt und blickt mit Wehmut aber auch viel Humor auf seine Reifezeit zurück.

Die Karten für die vier Veranstaltungen in der Klever Stadthalle kosten zwischen 20 und 27 Euro und sind ab sofort beim Bürgerbüro der Stadt Kleve oder beim Kulturbüro Niederrhein zu haben.

(RP)
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