Emmerich Die "Stadt-Krone" geht nach Vrasselt

Emmerich · Hans-Jürgen Lindeboom von den St.-Antonius-Schützen konnte sich am Samstag beim "kleinen Stadtschützenfest" den Titel des Königs sichern. Knapp 400 Besucher wollten sich das Spektakel in Elten nicht entgehen lassen.

 Alle Schützenkönige und -königinnen aus Emmerich und den Ortsteilen reiten sich vor dem Wettkampf am Rathaus fürs Gruppenfoto mit dem Bürgermeister auf.

Alle Schützenkönige und -königinnen aus Emmerich und den Ortsteilen reiten sich vor dem Wettkampf am Rathaus fürs Gruppenfoto mit dem Bürgermeister auf.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Tradition wurde fortgesetzt: Beim Stadtkönigschießen wurde am Samstag nach 53 Schüssen in der achten Runde Hans-Jürgen Lindeboom aus Vrasselt neuer Stadtkönig. Schon vorher wurde gemunkelt, dass sich Elten und Vrasselt mit der Königswürde abwechseln.

Seit 1969 gibt es das Stadtschützenfest in Emmerich. 1971 wurde das erste Mal ein Stadtkönig ausgeschossen. Seitdem finden die kleinen Stadtschützenfeste jeweils im Ortsteil des aktuellen Stadtkönigs statt. Alle fünf Jahre gibt es ein großes Stadtschützenfest in Emmerich selbst. In diesem Jahr war Elten der Austragungsort des Königsschießens, da Henry Slagmeulen als amtierender Stadtkönig aus Elten kommt.

"Die Absicht hinter dem Stadtschützenfest ist, dass die Vereine sich untereinander besser kennen lernen. Das Fest ist als gemütliches Beisammensein gedacht. Der Stadtkönigstitel ist einfach eine Ehrenauszeichnung und mit keinen weiteren Verpflichtungen verknüpft", erklärt Sören Fork, Geschäftsführer des Emmericher Stadtverbandes und selbst aktiver Eltener Schütze.

Mit der Resonanz waren die Eltener sehr zufrieden. Knapp 400 Besucher waren gekommen. "Das ist ein sehr guter Schnitt. Vor allem, weil der Termin ungünstig liegt. Heute gehen viele zum Tanz in den Mai oder sind morgen unterwegs und bleiben deshalb heute zu Hause. Dazu kommt dann noch das bedeckte Wetter", berichtet Fork.

Am Stadtkönigsschießen nahmen die amtierenden Schützenkönige aus Elten, Hüthum, Oberhüthum, Emmerich, Vrasselt, Dornick und Praest teil. Hans-Jürgen Lindeboom aus Vrasselt war sich bereits vor dem Schießen den Erwartungen, die auf ihn gerichtet waren, bewusst: "Da es Tradition ist, dass nach den Eltenern immer die Vrasselter den Königstitel holen, ist der Erwartungsdruck hoch."

Auch Helmut Verheyen weiß, wie man sich vor dem Schießen fühlt. Der Eltener war 1992 Stadtkönig. "Ich fiebere dieses Mal wieder mit. Das Schießen damals war herrlich. Zum Ende hin habe ich aber geahnt, dass ich gewinne, weil die anderen immer danebengeschossen haben", lacht Verheyen.

Und tatsächlich fiel der Vogel dann nach ungefähr 20 Minuten durch einen Schuss des Vrasselter Schützenkönigs. "Ich bin sehr glücklich. Es hat alles funktioniert", freute sich Hans-Jürgen Lindeboom nach dem Sieg.

Der Vogel fiel allerdings nicht so schnell, wie Vogelbauer Heinz Jansen aus Elten vorher gescherzt hatte: "Beim dritten Schuss liegt er unten." Für sein Werk war Jansen von allen Seiten gelobt worden. Im Anschluss an das Schießen fand im Kolpingsaal die Proklamation statt, die von Bürgermeister Peter Hinze durchgeführt wurde.

Dabei wurden auch die anderen Ehrentitel vergeben: Schülerprinz wurde Alexander Blös aus Praest, der mit 30 Ringen die Hauptanzahl abschoss.

Neuer Stadtjugendprinz ist Tim van Bebber aus Hüthum mit 26 Ringen.

(jule)
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