Emmerich Dienst am Feiertag

Emmerich · Arbeiten, während die anderen feiern: Für Mitarbeiter von Krankenhaus, Feuerwehr oder Rettungsdienst ist das auch zum Jahreswechsel Alltag. Die RP sammelte Eindrücke beim Silvesterdienst.

Rund um die Uhr ist die Emmericher Rettungswache besetzt. Die Rettungsassistenten haben einen 24-Stunden-Dienst, Siegfried Terhorst trat seinen Dienst am Silvestertag morgens um sieben Uhr an und war bis zum Neujahrsmorgen im Einsatz. Wenn er frei hat, verbringt er die Silvesternacht mit Familie und Freunden. Andere Ehepaare mit ihren Kindern kommen zum gemütlichen Beisammensein mit Gesellschaftsspielen oder laden ein.

In diesem Jahr war ein gemeinsames Essen beim Griechen geplant, diesmal ohne Siegfried Terhorst. Seine Frau Iris musste noch bis 21 Uhr im Krankenhaus arbeiten und ging dann mit Sohn Dustin, acht Jahre alt, dort hin. Die vierjährige Tochter Melina blieb bei der Oma. Dass er Dienst hatte, wusste der Familienvater schon lange, aber viel macht es ihm nicht aus. „Familie und Freunde sind gewohnt, dass ich wegen meines Dienstes auch mal bei anderen Feiern fehle”, sagt der 48-Jährige. Seit 1981 ist er als Rettungsassistent tätig. Den Dienst verbrachte Siegfried Terhorst gemeinsam mit seinen Kollegen Albert Hermsen und Jasmin Jones mit Unterhaltung, Essen und Fernsehen. Da wurde dann auch das traditionelle „Dinner for one” angeschaut. Als sie am Nachmittag ein “Dinner” mit türkischen Köstlichkeiten für sich selber zubereiten wollten, schlug der Pieper Alarm. „Da konnten wir den Herd gleich wieder ausstellen, wir mussten zum Einsatz”, so Terhorst, der den Notarztwagen fuhr.

Vom Feuerwerk konnte sich auch Cilly Brücker kaum etwas anschauen. Sie hatte als „Springernachtwache” ab 20.30 Uhr bis sechs Uhr Dienst im Emmericher Willibrord-Spital und war um Mitternacht gerade mit einigen Patienten beschäftigt. „Ich hatte in dieser Nacht keine Langeweile”, so die 39-jährige Krankenschwester. Immer gab es was zu tun in der Silvesternacht, mal brauchte eine Station ein Medikament, für Neuaufnahmen bereitete sie die Röhrchen für die Blutabnahme vor, auf den Stationen musste sie bei der Umlagerung bettlägeriger Patienten helfen und in der Ambulanz assistierte sie bei einem Knochenbruch und Platzwunden. Ihr Mann Johannes feierte Silvester mit den Kindern Janek und Frederik, 14 und zwölf Jahre alt, bei Freunden.

(RP)
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