Rees Dieses Haus ist eine ewige Baustelle

Rees · Vor sechs Jahren ging Familie Verlande unter die Heimwerker. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.

 Christian und Beate Verlande vor ihrem Haus.

Christian und Beate Verlande vor ihrem Haus.

Foto: markus van offern

Die einen suchen sich einen Bauunternehmer und schon steht ihr Häuschen nach einigen Monaten fertig da.

Das war aber nichts für Familie Verlande. Die kaufte sich 1993 ein altes Haus – entstanden vor 1900 – und baut seit 2006 selber um. Dabei machen die Verlandes so viel wie möglich in Eigenleistung und haben sich im Laufe der Zeit erstaunliche Fähigkeiten angeeignet. "Wir wissen, wie es nachher aussehen wird", sagen Christian und Beate Verlande jetzt nach sechs Jahren Umbauzeit. "Es wird aber noch etwas dauern, bis es so weit ist. Wir gehen das Ganze Schritt für Schritt an."

Zunächst begannen die Häuslebauer mit dem Gewölbekeller im vorderen Bereich des Hauses. Der hatte nur 1,50 Meter Höhe und wurde per Hand auf zwei Meter Tiefe ausgeschachtet. "Die Wände wurden untermauert, eine Betonwanne gegossen. Das wird einmal unser Weinkeller", erklärt Verlande.

Eigentlich sollte der hintere Bereich "ein bisschen renoviert und wohnlich gemacht werden". Dass das nicht reichte, merkten die Reeser schnell. Da war eine Renovierung von Grund auf nötig. Eine besondere Herausforderung stellte das neue Dach dar. "Das alte lag in Höhe der ersten Etage auf, wir wollten aber eine zweite Etage." Da die Verlandes bis auf die Außenwände alles "ausgeräumt" hatten, wurden zuerst die vier Giebelwände um das alte Haus herum hochgezogen. Das alte Dach blieb noch, während ein Zimmermann einen neuen Dachstuhl über den alten errichtete. "Dann mussten wir wegen der Statik zuerst Zwischenwände ziehen, bevor wir die Dachpfannen auflegen konnten." Erst dann konnte das alte Dach entfernt werden. "Viele Reeser verfolgen unseren Hausbau und sind manchmal etwas verwundert", erzählt Beate Verlande.

Ehemann Christian ist als Bauleiter im Straßen- und Landschaftsbau tätig. Die beiden Söhne – Gerrit, 16 Jahre, und Leonard, 14 Jahre – wurden auf einer Baustelle groß und werden immer mal mit einbezogen. Für sie ist es spannend und auch schon mal abenteuerlich.

So war es beispielsweise, als eine große Keramikbadewanne aus einem alten Abrissgebäude herausgeholt werden musste. "Kaum einer glaubte uns, dass wir das zu viert geschafft haben, denn die Türen waren zu eng", so Verlande. "Aber wer baut, der muss kreativ und erfinderisch sein."

Und Zeit haben. So kommt man dann zu seinem Traumhaus. 200 Quadratmeter sind mittlerweile bewohnbar, 100 warten noch auf die Renovierung. Unterm Dach ist ein Wirtschaftsraum, in der ersten Etage befinden sich die Schlafzimmer. Unten sind Küche und Wohnzimmer.

Auf der Vorderseite entstehen noch ein Büro, eine Bibliothek und ein Badezimmer.

(moha)
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