Emmerich Digital-Alarm bei der Feuerwehr: Alles Wichtige auf einen Blick

Emmerich · Seit etwa zwei Monaten erfolgt die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr im Emmericher Stadtgebiet vollständig digital. Damit wurden die sogenannten Pieper, die analog alarmierten, ersetzt. 60.000 Euro investierte die Stadt in die neue Technik.

 Thomas Derksen zeigt es: Dieses Gerät zeigt jedem Emmericher Feuerwehrmann sofort an, worum es beim Alarm geht.

Thomas Derksen zeigt es: Dieses Gerät zeigt jedem Emmericher Feuerwehrmann sofort an, worum es beim Alarm geht.

Foto: Markus van Offern

"Das hat viele Vorteile. Unter anderem kann die Meldung jetzt gezielter und besser aufgeschlüsselt erfolgen, so dass die Fachleute alarmiert werden können", erklärte Marcel Geurts, Brandoberinspektor der Freiwilligen Feuerwehr. "Außerdem sind die neuen Melder abhörsicher." Gemeinsam mit Thomas Derksen, Digitalkoordinator der Feuerwehr, Oberbrandmeister Christian Knorr und Oberbrandmeister Harry Wezendonk besuchte er Lehrgänge im Kreis, um sich für die neue Technik weiterzubilden. Das Team kümmerte sich um die Anschaffung des Equipments.

Emmerich ist eine der ersten Städte der 16 Städte und Gemeinden im Kreis Kleve. Seit Anfang Mai wurde getestet, zunächst noch zweigleisig auch mit analoger Alarmierung. "Doch das lief so gut, dass wir die analogen komplett durch die DME, die digitalen Meldeempfänger, ersetzen konnten", so Derksen. Die Alarmierung zu den rund 30 Einsätzen ab Mai verlief ohne Probleme.

160 Feuerwehrmänner und -frauen sind in vier Löschzügen ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätig. Bisher bekamen sie ihre Alarmierung durch den Pieper, die analoge Technik stammt aus den 70er Jahren. Nach einem Fünfton-Signal erfolgte eine Durchsage. Bekamen sie diese nicht mit, weil sie beispielsweise ohne Melder im Haus unterwegs waren, konnten sie zwar nachher feststellen, dass sie alarmiert worden sind, aber nicht wann und um was für einen Einsatz es sich handelt, weil die Durchsage nicht wiederholt wurde.

Die jetzige Alarmierung erfolgt durch Textanzeigen, die beinhalten, was und wo etwas passiert ist, wer alarmiert wurde und um welche Uhrzeit. Außerdem können gezielt die Spezialleute, mehrere Einheiten oder weitere Rettungsdienste angefordert werden. Jeder Melder wurde für jeden einzelnen Feuerwehrmann programmiert.

Weiterer Vorteil ist die bessere Vernetzung mit Polizei, DLRG und Rettungsdiensten. Wenn sich zwischendurch herausstellt, dass beispielsweise eine Drehleiter nicht gebraucht wird, kann der Einsatz von der Leitstelle abgebrochen werden.

Die digitalen Geräte sind zudem weniger störanfällig. "Vor allem der Bereich Elten ist jetzt besser abgedeckt, da gab es früher schon mal Probleme", so Wezendonk.

(moha)
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