Rees Diskussion über Elternbeiträge beginnt

Rees · Heute wird erstmals über die Anregung aus Kommunen beraten, ob die Beiträge für den Kindergarten angehoben werden sollen. Die steigende Jugendamtsumlage kostet Rees 2,6 Millionen Euro mehr.

Rees: Diskussion über Elternbeiträge beginnt
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/ KREIS KLEVE Der Vorstoß hatte für Gesprächsstoff gesorgt. Weezes Kämmerer hatte beim Vorstellen des Haushaltes auf die hohen Bealstungen durch die steigende Jugendamtsumlage verwiesen. Um die Kosten für die Kommunen abzufedern hatte er angeregt, doch die Kindergartengebühren zu erhöhen. Eine Anregung, die, wie berichtet auch der Reeser Kämmerer Andreas Mai, unterstützt. "Mein Kollege aus Weeze hat Recht, wenn er darauf hinweist, dass Qualität in der Betreuung ihren Preis hat", hatte Mai gesagt und argumentiert: Gute Betreuung sollte den Eltern etwas wert sein, daher sollten sie auch einen Anteil an den Kosten tragen. Diese Sichtweise hat Rees auch offiziell als Stellungnahme an den Kreis weitergeleitet. Die Erhöhung der Jugendamtsumlage sorge in Rees für rund 2,6 Millionen Euro Mehrkosten. "Daher bittet die Stadt Rees den Kreistag die Elternbeiträge entsprechend anzuheben", heißt es in dem Brief der Stadt. Ähnlich lautende Schreiben gab es von der Gemeinde Weeze sowie den Südkommunen Issum, Kerken, Rheurdt, Straelen und Wachtendonk. Im Kern ist der Tenor identisch: Die gute Betreuungssituation wird gewürdigt und gleichzeitig angeregt, über eine Anhebung der Elternbeiträge nachzudenken. Betroffen wären nur Kommunen ohne eigenes Jugendamt. Am heutgen Montag wird ab 16 Uhr im Jugendhilfeausschuss de Kreises erstmals über dieses Thema diskutiert. Und wie ernst der Kreis die Einwände aus den Kommunen nimmt, zeigt die Tatsache, dass schon in der Vorlage besonders ausführlich auf den Punkt "Tageseinrichtungen für Kinder" eingegangen wird. Dort wird aufgelistet, dass der Kreis seit Jahren erheblich draufzahlen muss. Die Unterdeckung betrug im Jahr 2012 rund 9,7 Millionen Euro und wird nach der Prognose der Kreises auf rund 15,5 Millionen Euro im Jahr 2017 steigen. Zwar sei das Volumen der Elternbeiträge in den letzten drei Jahren um rund 14,1 Prozent gestiegen, gleichzeitig sei der Gesamtaufwand allerdings um 25 Prozentgestiegen.

Der Kreis weist darauf hin, dass die Elternbeiträge nicht während des laufenden Kindergartenjahres verändert werden dürften. Eine Beitragsanpassung sei immer dann unzumutbar wenn die Eltern nicht die Möglichkeit hätten, rechtzeitig die Konsequenzen zu ziehen. Für das 1. August 2016 beginnende Kindergartenjahr ist die Anmeldung bereits angelaufen. Ohnehin scheint der Kreis wenig von höheren Beiträgen zu halten. In seiner Rede zum Haushalt hat Landrat Wolfgang Spreen nämlich davor gewarnt, die gestiegenen Kosten in Form von höheren Beiträgen auf die Eltern umzulegen.

(RP)
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