Emmerich Echte Kaffee-Profis im Einsatz bei Probat

Emmerich · Beim Emmericher Traditionsunternehmen fanden zum zweiten Mal die Deutschen Röstmeisterschaften statt. Profis aus ganz Deutschland stellten dabei ihr Können unter Beweis.

 Axel Lenzen, Lutz Reinhart van Gülpen, Erik Brockholz, Andreas Winzer und Markus Unkrig bei der Kaffee-Probe.

Axel Lenzen, Lutz Reinhart van Gülpen, Erik Brockholz, Andreas Winzer und Markus Unkrig bei der Kaffee-Probe.

Foto: Markus van offern

Trinken und sagen, wie er schmeckt - so einfach geht es nicht, wenn Kaffee getestet wird. Fachleute führen ein sogenanntes "Cuptasting" durch, eine besondere Zeremonie, um den Geschmack des Kaffees genau zu erkennen. Im Rahmen der Deutschen Röstmeisterschaft 2016, die zum zweiten Mal bei Probat durchgeführt wurde, durften auch Laien an so einem "Cupping" teilnehmen. Wim Abbing, Geschäftsführer der Probat-Werke, freute sich über die Veranstaltung. "Als Marktführer im Maschinen- und Anlagenbau für die Kaffeeindustrie sind wir natürlich stolz darauf, nach 2015 auch in diesem Jahr wieder Gastgeber der Deutschen Röstmeisterschaft sein zu dürfen. Die umfangreiche Ausstattung unseres Showrooms mit innovativster Rösttechnologie bietet dabei das ideale Umfeld für den wichtigsten nationalen Event der Röstindustrie", so Abbing.

Zehn Teilnehmer, darunter der Emmericher Röster Lutz Reinhart-van Gülpen, stellten sich dem Wettbewerb, der an drei Tagen vom 5. bis zum 7. Oktober stattfand. Steffen Müller vom Vorstand des SCAE (Deutsches Chapter der europäischen Spezialitätenkaffeevereinigung) erläuterte den Ablauf. "Am ersten Tag müssen die Teilnehmer aus vorgegebenen Bohnen Defekte entdecken und aussortieren, dabei kommt es auch auf Schnelligkeit an. Sie entwickeln dann einen Röstplan. Dieses Röstprofil wird der Jury vorgelegt und erklärt, welches Aroma der Kaffee haben soll."

Am zweiten Tag gehe es dann ans Rösten auf der großen Röstmaschine. Vier zertifizierte Fachleute, die die Jury bilden, kontrollieren, ob der Röstplan umgesetzt wurde. "Dann muss der Kaffee zwölf Stunden liegen, bevor er am dritten Tag zum ersten Mal verkostet wird", so Müller.

Für die einzelnen Aufgaben gibt es Punkte, anschließend wird dann noch entschieden, welcher der beste Kaffee ist. "Das Aroma muss stimmen, Säure und Süße genau aufeinander abgestimmt sein." Deutscher Röstmeister 2016 wurde Benjamin Pozsgai aus Köln. Aber auch Lutz Reinhart-van Gülpen war zufrieden. "Meinen Röstplan habe ich ziemlich genau einhalten können", sagte er. Das Wichtigste an so einer Veranstaltung sei für ihn aber der Austausch. "Man lernt selber immer wieder etwas Neues."

Am Freitag durften dann alle mal beim "Cuptasting" mitmachen. Auch Markus Unkrig vom Mu-Café war dabei. "Hier bekomme ich gute Tipps, was ich beim Rösten besser machen kann", sagte er.

Beim "Cupping" riecht man zuerst den Kaffee, für den Laien sind die feinen Unterschiede kaum zu spüren. Mit 94 Grad heißem Wasser aufgegossen, ist der Unterschied schon stärker. Nach vier Minuten wird die Kruste aufgebrochen, der Kaffeesatz zur Seite geschoben. "Das ist eine Offenbarung, da werden die Aromen frei", schwärmt Steffen Müller. Anschließend schlürft man den Kaffee, damit er alle Rezeptoren im Mund erreicht und so Säure, Süße oder Bitterkeit geschmeckt werden können.

(RP)
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