Emmerich Ein buntes Fest zum 70-Jährigen

Emmerich · Der Kindergarten St. Josef hat jetzt sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Es war auch eine Reise in die Vergangenheit.

 Als der Regen einsetzte, wurde der Gottesdienst kurzerhand in die Turnhalle verlegt. Hier führt Pfarrer Bernd de Baey die Kinder ins Trockene.

Als der Regen einsetzte, wurde der Gottesdienst kurzerhand in die Turnhalle verlegt. Hier führt Pfarrer Bernd de Baey die Kinder ins Trockene.

Foto: van Offern

Zu einem Geburtstag gehört auch eine Geburtstagstorte. Die bekam das Team vom St.-Josef-Kindergarten am Samstag bei der großen Jubiläumsfeier zum 70. Geburtstag dann auch vom Elternrat, in bunten Regenbogenfarben, mit Fondant-Luftballons und einer glitzernden "70".

In den Anfangsjahren gab es in Speelberg neben der Kinderbetreuung in zwei Gruppen auch eine Nähschule, die von Schwestern geleitet wurde. Den Original-Gasherd aus der Schwesternwohnung im ersten Stock konnten die Besucher am vergangenen Samstag im Flur bewundern. Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge musste die Einrichtung 1964 von zwei auf vier Gruppen erweitert werden.

Das Kindergartenfest sollte mit einem Open-Air-Wortgottesdienst beginnen. Als sich dann dunkle Regenwolken am Himmel zeigten, meinte Kitaleiterin Brigitte Zettler: "Positiv denken". Und Pater Zakarias, der mit Pastor Bernd de Baey den Gottesdienst feierte, sagte: "Kommt nichts!" Als dann doch die ersten Tropfen fielen, wurde der Gottesdienst kurzerhand in die Turnhalle verlegt. "Wir feiern heut' ein Fest", sangen die Kinder. "Herein, herein, wir laden alle ein."

Die Erzieherinnen zeigten, womit früher gespielt wurde: Der grüne Puppenwagen war 42 Jahre alt, Puppe Roswitha mit Schlafaugen stammte aus der Kinderzeit von Brigitte Zettler und den Kreisel kannten viele Kinder nicht.

Pater Zakarias erhielt Applaus für das Verlesen des Evangeliums, in dem es hieß: "Lasset die Kinder zu mir kommen." Was denn das Schönste sei, was sie im Kindergarten erlebt hätten, fragte der Pater. "Freundschaft zu finden", sagte ein Junge. "Liebe Erzieherinnen", antwortete ein Mädchen. Und ein anderes Mädchen sagte, sie haben singen und spielen gelernt, aber auch still sein. Für den verstorbenen Pastor Zumhülsen, der mit dem St.-Josef-Kindergarten immer sehr verbunden war, wurde eine Fürbitte gebetet.

Als Vertreter der Stadt kam der stellvertretende Bürgermeister Herbert Ulrich, der ein Geldgeschenk für die Kindergartenarbeit mitbrachte. "Im Namen der Stadt danke ich für die Arbeit, die hier geleistet wird. Das kann man nicht hoch genug einschätzen", sagte er.

Nach dem Gottesdienst schien die Sonne wieder, so dass gegrillt werden und die Kaffeetische draußen und im Pavillon gedeckt werden konnten. Die Eltern hatten zahlreiche Kuchen gespendet. Es fand ein kleiner "Showblock" mit Darbietungen der Kinder und der Kindertanzgruppe "Speelberger Movemaker" statt, die Kinder konnten malen und experimentieren, am Glücksrad drehen, im "Tattoo-Studio" Figuren auf die Haut malen lassen oder mit dem Speelberg-Express eine Runde um den Kindergarten fahren.

Die Erwachsenen schwelgten in Erinnerungen. Petra Herbst, geborene Bettray, hatte ein altes Foto von 1960/61 dabei mit der Erzieherin Fräulein Dronia.

Noch älter, und zwar von 1955, waren die Fotos von Dorothee Koster, die sich an "interessante" Erziehungsmethoden erinnerte. Mit eineinhalb Jahren durfte sie ihre große Schwester in den Kindergarten begleiten, hat aber die anderen Kinder gebissen. Kurzerhand biss dann irgendwann Schwester Notburga zurück. "Ich habe danach nie mehr gebissen", schmunzelte Dorothee Koster.

(RP)
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