Emmerich Elten war bis 1973 Luftkurort

Emmerich · Emmerich will Elten touristisch verstärken. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Gäste kommen seit über 100 Jahren. Mit der Eröffnung der Rheinpromenade im Jahr 2007 schnellten in Emmerich die Touristenzahlen nach oben.

Dort beschäftigte man sich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Tourismus im "Luftkurort Elten", der diesen Titel bereits seit 1894 führte. 1973 lief die Anerkennung als Luftkurort aus, weil Elten nicht genug Übernachtungsbetten hatte. "Aber im Zuge unserer Bemühungen, Elten zum Kneippkurort zu machen, werden wir als vorgeschalteten Schritt zunächst die neue Anerkennung als Luftkurort anstreben", so Dr. Loock-Braun. Auf der Generalversammlung des 1897 gegründeten Verschönerungsvereins am 14. Juli 1900 beschäftigte sich der Vorstand mit dem Ankauf eines Grundstückes auf dem Eltenberg, auf dem ein Aussichtsturm errichtet werden sollte. Der Kassenbestand betrug inzwischen schon 1.358,75 Mark. Der zwölf Meter hohe und aus Ziegelsteinen errichtete Aussichtsturm war am 18. März 1901 fertiggestellt und kostete rund 2.500 Mark. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nie wieder aufgebaut. Im Jahre 1953 setzten sich die Aktivitäten für den Fremdenverkehr und die Verschönerung Eltens fort, der Verein ließ Prospekte für die Reisesaison in einer Auflage von 15.000 Exemplaren drucken.

1986 wurde ein Fremdenverkehrsverein gegründet. Familien mit Kindern liebten den "Märchenberg", der in den 80er Jahren entstand und von den Campingplatzbesitzern Philipoom betrieben wurde bis etwa zum Jahr 2000.

Im Sommer 1999 übernahm Loock-Braun die Touristikangelegenheiten in Emmerich. Am 5. September 1999 wurde das infoCenter eröffnet, das 2006 an die neue Rheinpromenade zog. Heute sind dort sechs Mitarbeiter, vier davon in Teilzeit, und 30 ehrenamtliche Mitarbeiter um die Kunden bemüht. Außerdem ist das infoCenter Ausbildungsbetrieb, im Sommer beendet Nele van Lier ihre Ausbildung, es kommt ein neuer Azubi. Bei rund 30 000 Übernachtungen in Emmerich und 400- bis 500 000 Tagesgästen haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun. An 60 Stunden pro Woche, auch sonn- und feiertags, ist das infoCenter geöffnet.

Neben Informationen über Hotel- und Ferienwohnungen - hier gab es vor 15 Jahren zwei, jetzt etwa 50 Ferienwohnungen - und Einrichtungen wie das Embricana, Wohnmobilplätze oder Minigolf, geben die Mitarbeiter Infos zu Leihrädern, Fahrradrouten, Schiffstouren, Museen, Wandern und vieles mehr. 300 Führungen im Jahr werden durchgeführt, davon 35 verschiedene Kostüm- und Themenführungen.

Immer wieder steht auch die Verbesserung der touristischen Infrastruktur im Mittelpunkt. "So wurde in den vergangenen Jahren Emmerich als Hansestadt mit Umzug und Hansemarkt in den Focus genommen, Strandkörbe an der Promenade und Liegen im Rheinpark aufgestellt und grenzüberschreitende Projekte wie der Nordic-Walking-Park umgesetzt", so Loock-Braun.

(moha)
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