Emmerich Eltenberg: BI lässt Pofalla links liegen

Emmerich · Bundesumweltministerin Hendricks (SPD) hat an Verkehrsminister Dobrindt geschrieben. Die Bitte: Die Variante von Johannes ten Brink soll noch einmal geprüft werden. Um Hilfe der CDU hat die Bürgerinitiative noch nicht gebeten.

Bürger fordern: "Rettet den Eltenberg"
6 Bilder

Bürger fordern: "Rettet den Eltenberg"

6 Bilder

Die SPD-Bundesumweltministerin Barbara Hendricks aus Kleve hat am Montag einen Brief an ihren Kabinettskollegen Alexander Dobrindt (CSU) geschrieben. Sie bittet darin den Bundesverkehrsminister, die Lösung von Johannes ten Brink für Elten erneut zu prüfen. Einen solchen Brief hat sie auch an Bahnchef Rüdiger Grube geschickt.

Damit tut Hendricks etwas, was als beste Strategie zu werten ist, um die Pläne der Bahn für Elten zu verhindern. Bekanntlich möchte die Bahn die Betuwe-Gleise in Elten so legen, dass der Berg angegraben werden muss und die beiden Sportplätze verschwinden.

Johannes ten Brink hat hingegen einen Plan entworfen, der das verhindert und zudem noch eine Ortsumgehung für Elten ermöglichen könnte.

Das alles ist natürlich auch mit Eingriffen in die Natur verbunden sowie mit möglichen Mehrkosten. Doch es kann schließlich sein, dass der Einsatz von politischen Schwergewichten die Lage für Elten verbessern könnte.

Bestes Beispiel dafür ist Ronald Pofalla. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Chef des Bundeskanzleramtes in Berlin hat für Emmerich und Rees in Sachen Betuwe vieles erreicht. Sein legendärer Satz "Auf ein paar Millionen kommt es nicht an" machte klar, wie mächtig Pofalla war. Von Haldern bis Hüthum war das das Signal für die Menschen: "Wir bekommen eine Lösung, die uns nicht die Bahn vor die Nase setzt, sondern die wir wollen."

Möglich war das natürlich nur, weil Pofalla einen guten Draht zum Bahnchef Grube hat. Diese Nähe mündete bekanntlich in einem Desaster für Pofalla, als klar wurde, dass er einen Vorstandsposten bei der Bahn bekommen sollte.

Ihn nun zu bitten, diese Karte noch einmal für Elten auszuspielen, ist eine heikle Sache. Zumal sich Pofalla aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Wobei er natürlich noch Bundestagsabgeordneter für den Kreis Kleve ist.

Die Bürgerinitiative "Rettet den Elternberg" hat Pofalla bislang links liegen lassen. Erst in den kommenden Tagen will sie Kontakt aufnehmen. Dass das erst jetzt geschieht, nachdem Hendricks schon Briefe abgeschickt hat, wird bei der CDU in Emmerich kritisch betrachtet. "Es war bislang so, dass alle an einem Strang gezogen haben", sagt CDU-Stadtverbandschef Markus Elbers. "Dass wir in Emmerich für die Betuwe nichts bezahlen müssen, ist der gemeinsamen Initiative von Pofalla, Hendricks und Friedhoff zu verdanken."

Elbers ignoriert natürlich nicht die Schwierigkeit, Pofalla derzeit um Hilfe zu bitten. Er ist sich aber sicher: "Er wird sich für die Variante von Johannes ten Brink stark machen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort