Emmerich Emmerich macht Weg frei für Fusion

Emmerich · Der Rat stimmt für die Aufstockung des Eigenkapitals der Stadtsparkasse. Die Stadt muss 12 Millionen Euro aufnehmen, um die Summe zu stemmen.

Der Emmericher Rat hat Dienstagabend in nicht öffentlicher Sitzung mehrheitlich einer Erhöhung des Stammkapitals der Stadtsparkasse Emmerich-Rees zugestimmt. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für die Fusionen der Sparkassen Emmerich-Rees, Straelen und Kleve. Die Verwaltungsräte der Sparkasssen haben dem Zusammengehen der Geldinstitute bereits zugestimmt. Zum Abschluss muss nun noch die Politik vor Ort ihr Einverständnis geben. Das ist in Emmerich nun teilweise geschehen. Am 28. Juni soll der Rat dann eine endgültige Entscheidung treffen.

Bei der Kapitalerhöhung geht es um 12 Millionen Euro, die die Emmericher in ihre Sparkasse pumpne, damit diese auf eine annähernde Kapitalquote wie Kleve und Straelen kommt. Die Emmericher haben das mit ihrem Beschluss am Dienstag befürwortet. Das Geld müssen sie sich selbst leihen.

Bekanntlich hat sich der Reeser Stadtrat nicht zu diesem Schritt durchringen können Hier ging es um 4,6 Millionen Euro. Der Grund: Die Reeser glauben, dass die Kapitalerhöhung von den Aufsichtsberhörden nicht als eine Investition, sondern als Aufwand betrachtet werden könnte. Damit würde die Summe den Reeser Haushalt, der bereits jetzt schon mit einem Minus belastet ist, weiter belasten und möglicherweise sogar eine Haushaltssperre nach sich ziehen.

Die Emmericher Politik hat diese Sorge mehrheitlich nicht, wenngleich es bei der nicht öffentlichen Sitzung am Dienstagabend auch besorgte Stimmen gegeben haben soll.

Doch die Mehrheit teilt die Reeser Sorgen nicht. Der Grund: Sowohl die Kreisverwaltung, die die Aufsicht über die Haushalte der Städte im Kreis Kleve hat, sowie das NRW-Innenministerium haben erklärt, dass es sich bei den 12 Millionen Euro finanztechnisch um eine Investition handle.

Letztlich übernimmt nun der Kreis Kleve die Kapitalerhöhung der Reeser und gleichzeitig die Anteile der Stadt Rees an der Stadtsparkasse Emmerich-Rees. Die Reeser bleiben mit 1,5 Prozent an der neuen Sparkasse beteiligt. Durch diese Vorgänge haben sich die Reeser Kommunalpolitiker und Bürgermeister Christoph Gerwers keine Freunde im Kreis Kleve gemacht. Sie mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, die Arbeitsplätze in der Stadtsparkasse Emmerich-Rees zu gefährden.

Sparkassenchef Host Balkmann hatte die Beteiligten damals gewarnt, dass bei einem Scheitern der Fusion die Sparkasse Emmerich-Rees möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt der Sparkasse Duisburg oder einer anderen zugeschlagen würde. Das würde Arbeitsplätze in Emmerich gefährden.

Bei einer Fusion der drei Sparkassen wird es auf lange Sicht zwar auch zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommen. Dies jedoch nicht durch Kündigungen, sondern durch das Auslaufen und Nicht-Wiederbesetzen von Stellen.

Wenn die drei Sparkassen zusammengehen, bringt es das neue Geldinstitut künftig auf eine Bilanzsumme von 2,3 Milliarden Euro und 400 Mitarbeiter. Stärkster Partner im Verbund wird der Kreis Kleve sein, der einen Anteil von 50 Prozent hält. Sitz der neuen Sparkasse wird Kleve sein.

Während die Bemühungen um eine Fusion nunmehr erfolgreich zuende geführt werden könnten, hält sich in Emmerich das Gerücht, die Stadtsparkasse sei pleite. Dem ist allerdings nicht so. Das Geldinstitut erwirtschaftet weiterhin Gewinne. Mit Blick in die Zukunft, die steigenden Anforderungen an die Sparkassen und die Nullzins-Politik macht ein frühzeitiges Zusammengehen allerdings Sinn.

(ha)
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