Emmerich Wartezeiten: Sparkasse ändert nichts

Emmerich · Die Sparkasse bleibt dabei. Es wird keine zusätzlichen Schalter oder veränderte Öffnungszeiten geben. Das Warten an der Agnetenstraße hört nicht auf. Der Ton der Kunden wird rauer. Bei Facebook empfehlen User einen Wechsel.

 In Emmerich unterhält die Sparkasse den Schalterbetrieb nur noch an der Agnetenstraße. Alle anderen Filialen, wie hier an der Kaßstraße, sind geschlossen worden.

In Emmerich unterhält die Sparkasse den Schalterbetrieb nur noch an der Agnetenstraße. Alle anderen Filialen, wie hier an der Kaßstraße, sind geschlossen worden.

Foto: Hagemann

Die Empörung über die Sparkasse Rhein-Maas hält an. Nach den Filialschließungen stehen die Kunden nunmehr an der Agnetenstraße in langen Schlangen, ehe sie am Schalter bedient werden.

Nach der Berichterstattung der RP meldete sich gestern eine Leserin aus Elten. Die ältere Dame klagte, dass sie nunmehr für Überweisungen bis nach Emmerich fahren müsse, um dort zu warten - und vorher noch einen Parkplatz suchen müsse.

"Die älteren Leute sind mit den Apparaten der Sparkasse überfordert und brauchen deshalb die Hilfe der Mitarbeiter am Schalter." Sie ist empört, dass die Wartezeiten lang sind. Und sie schlägt vor, dass die Stadtverwaltung den Nonnenplatz für Pkw öffnet, damit genügend Parkplätze im Umfeld der Sparkasse vorhanden sind. Ihr Fazit: "Die Sparkasse sollte endlich zugeben, dass die Schließungen ein Fehler waren."

Rauer im Ton ging es gestern bei Facebook zu. Eine Emmericherin berichtete, dass sie für ihre Mutter etwas am Schalter erledigen musste. 14.30 Uhr sei sie dort angekommen. Alles lief schleppend, ihre Parkzeit von 30 Minuten sei bald abgelaufen gewesen. "Was tun? Ich ging. Ziemlich angesäuert. Ich frage mich ernsthaft, wie die Sparkasse so viele Filialen und Geldautomaten abbauen konnte", schreibt sie. Und weiter: "Und für diesen beschissenen Service bezahlt meine Mutter elf Euro im Monat."

Im Dialog, der sich nach dem Eintrag unter verschiedenen Usern entwickelte, gab es eine Reihe von Einträgen. Ein Mann schrieb: "Ich persönlich war heute auch da und werde nun gehen, so etwas habe ich noch nie erlebt. Einfach nur weg da."

Ein anderer User antwortete: "Also, ich habe da heute auch in der Schlange gestanden, habe dieses Chaos auch gesehen und war trotzdem ganz entspannt, denn ich war zum Kündigen meiner Konten da. Mich ärgert keiner mehr von dieser ehemaligen volksnahen Sparkasse. Und der Wechsel ist ganz einfach, keine Bange. Einfach machen."

Eine Userin warf ein, dass es der erste Tag des Monats war und deshalb natürlich auch viel los gewesen sei. Eine andere Frau erwiderte: "Das stimmt, aber das rechtfertigt diesen Zustand nicht. Das ist wie auf der Autobahn, wo nur eine Spur frei ist. Unweigerlich kommt es zum Stau." Ein anderer User hat gestern gezählt: "Vor 90 Minuten waren 21 Personen in der Filiale. Chaos."

Eine Userin schrieb: "Hoffentlich geht die Sparkasse bald den Bach runter. So geht man nicht mit den Kunden um."

Die Sparkasse wird an den Zuständen in ihrer Geschäftsstelle an der Agnetenstraße allerdings wohl nichts ändern. Ihr Sprecher Ludger Braam erklärte gestern, dass man zwar wisse, dass es zu manchen Zeiten voll sei. Aber das sei nicht immer der Fall. "Manche Kunden müssen vielleicht von alten Gewohnheiten Abstand nehmen und zu anderen Zeiten kommen, wenn nicht so viel los ist", so Braam. So komme es vor, dass Leute um kurz nach 9 Uhr vor der verschlossenen Tür stünden und eine halbe Stunde warten müssten, ehe der Schalter öffne. "Klar, dass die Leute dann schon sauer sind."

Braam erklärte weiterhin, dass viele Dinge nunmehr auch per Telefon im Kundencenter erledigt werden könnten. Durch Online-Banking ließe sich der Weg zur Geschäftsstelle in vielen Fällen ebenfalls vermeiden. Braam verwies zudem auf die Möglichkeiten im Selbstbedienungsbereich, in dem die Kunden selbstständig Überweisungen tätigen können. Ob das die Kunden beruhigt? Ein Emmericher schrieb bei Facebook: "Ich bin nach über 20 Jahren Sparkasse zur Commerzbank gewechselt. Klasse Service und tolles Personal." Und ein Leser schrieb an die Rheinische Post: "Dann wechselt doch zur Volksbank. Dort sind freundliche Mitarbeiter und Parkplätze!"

(ha)
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