Emmerich Emmerich trauert um Willi Lindemann

Emmerich · Noch am vorigen Mittwoch meldete sich Wilhelm Lindemann im Ausschuss für Stadtentwicklung zu Wort und verkündete die Kehrtwende der SPD. Zuerst sei sie gegen die Verwaltungsvorlage zum Bebauungsplan Lidl gewesen, doch nach den vorgetragenen Argumenten sei man dafür. Auch an der anschließenden Ratssitzung nahm Willi Lindemann noch teil. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte: Es sollten seine letzten politischen Auftritte sein. Jetzt ist Willi Lindemann plötzlich gestorben. Er wurde 67 Jahre alt. Die Nachricht wirkte wie ein Schock. "Das ist ein Riesenverlust für uns. Er war an Fleiß und Zuverlässigkeit nicht zu überbieten", würdigte die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Schaffeld den Verstorbenen. Seit 1992 war Lindemann in der SPD. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern der Seniorenvertretung der Stadt Emmerich.

Lindemann wurde in Hopsten im Tecklenburger Land geboren. Und die westfälische Ruhr strahlte er auch auf seine Umgebung aus. Das war wahrlich eine gute Eigenschaft, als er den Awo-Ortsverein 2012 wieder aufrichtete. Der war durch Unterschlagungen seines früheren Vorsitzenden in eine schwere Krise gestürzt worden. Lindemann machte reinen Tisch, erwarb neues Vertrauen in die Awo. Er wollte keine Ein-Mann-Show mehr, sondern setzte auf Teamwork. Aber keine Frage: Willi Lindemann war schnell das Gesicht der Awo. Er freute sich, dass in diesem Jahr wieder die Ferienfreizeit in Heino stattfinden kann.

Erst vor einigen Wochen kündigte er aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt als Awo-Chef an und wollte potenzielle Nachfolger bis Oktober einarbeiten. Es kam anders.

(nk)
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