Emmerich Emmerich wird Umleitungsstadt

Emmerich · Am 22. August beginnen die Arbeiten an der Brücke an der B 220 mit weitreichenden Folgen für den Verkehr Richtung Kleve, A3 und in der Innenstadt. Die Stadt geht davon aus, dass es in den ersten 14 Tagen besonders kritisch wird.

Emmerich: Emmerich wird Umleitungsstadt
Foto: Stade Klaus-Dieter

Etwa 17.000 bis 19.000 Fahrzeuge passieren täglich die B 220 in beiden Richtungen. Wie sich diese Verkehrsströme entwickeln, wenn die Bundesstraße in knapp drei Wochen wegen Brückenbauarbeiten hinter der Rheinbrücke und ab dem Nollenburger Weg voll gesperrt wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Klar ist allerdings, dass diese dreimonatige Baustelle weitreichende Folgen für den Verkehr haben wird.

 An dieser Brücke finden die Sanierungsarbeiten statt, die am 26. November enden.

An dieser Brücke finden die Sanierungsarbeiten statt, die am 26. November enden.

Foto: mvo

Wie berichtet, muss die Brücke an der B 220, die über die B8/L7 führt, um 50 Zentimeter angehoben werden, um hauptsächlich Schäden in den Lagern auszubessern. Außerdem sollen Fahrbahn und Radweg an der B 220 erneuert werden. Im vergangenen Jahr war bereits versucht worden, die Sanierungsarbeiten an der Brücke unter laufendem Verkehr auszuführen, was jedoch nicht gelang. Daher kommt es jetzt zur Vollsperrung.

Wie Projektleiter Klaus Münster von Straßen.NRW gestern auf einer Pressekonferenz mitteilte, an der auch Vertreter der Gemeinde Montferland und niederländischer Medien teilnahmen, wäre eine Behelfsbrücke neben oder über die Baustelle technisch nicht möglich gewesen oder hätte eine beträchtliche Verlängerung der Bauzeit zur Folge gehabt. "Insofern ist die jetzt gefunden Lösung die effektivste", sagte Münster.

Und die sieht folgendermaßen aus: Der Verkehr, der normalerweise über die B 220 rollt, wird großräumig um Emmerich herum über Steintor, Großer Wall, Ostwall, Bahnhofstraße auf die Weseler Straße geleitet. Fahrzeuge, die aus Richtung Kleve kommen, werden hinter der Rheinbrücke nach rechts über die L7 abgeleitet. Der Verkehr aus Richtung Autobahn/Niederlande wird ab Höhe Ostermeyerstraße (Tankstelle/Spielcasino) auf die Umleitung geschickt.

Die Bauarbeiten haben allerdings auch starke Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr. Um den Verkehr fließend zu halten, wird es auch hier Sperrungen, Einbahnstraßenregelungen, Halteverbote und Behelfsampeln geben. Im Folgenden, ein Überblick über die geplanten Maßnahmen:

Bahnübergang Löwentor Emmerichs größter Bahnübergang wird während der Bauarbeiten komplett gesperrt, damit sich der Verkehr auf der Reeser Straße nicht staut. Aus Richtung Großer Löwe/Am Löwentor ist kein Abbiegen auf die L7 mehr möglich. Fußgänger und Fahrradfahrer können die Unterführung nutzen, in der jetzt auch die Beleuchtung verbessert wurde, oder über die Van-Gülpen-Straße auf die andere Seite gelangen.

Halteverbote An der Reeser Straße und am Großen Wall wird ein absolutes Halteverbot eingerichtet.

Wardstraße Die Wardstraße wird zur Einbahnstraße. Der Verkehr kann von der L7 zu Lidl, KLK und Johnson Matthey fließen. Zurück muss er über die Straße "Am Halben Mond" abfahren und wird über eine Ampel wieder auf die L7 geleitet. Baustellenampeln Zusätzliche Ampeln wird es für den Schwerlastverkehr aus dem Hafen an der Bahnhofstraße/Hafenstraße geben. Gleiches ist auch am Steintor/Großer Wall (Postgebäude) geplant, um eine zusätzliche Ausfahrtsmöglichkeit aus der Innenstadt zu schaffen. Auch an der B220/Eltener Straße wird eine Querungsmöglichkeit zur B220a (Richtung Hüthum/Elten geschaffen.

B 8 An der B8, die unter der B220-Brücke verläuft, wird wegen der benötigen Baugerüste der Verkehr zeitweise auf eine Spur verengt.

Voraussichtlich am 26. November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ulrich Runge vom Ordnungsamt der Stadt geht davon aus, das vor allem die ersten zwei, drei Wochen nach Baubeginn, besonders kritisch werden: "Da wird sich der Verkehr einigermaßen knubbeln". Eng könnte es etwa auf der Van-Gülpen-Straße oder der Seufzerallee werden. Runge rät auch Verkehrsteilnehmern mit Ortskenntnissen dazu, die Umleitungen zu befolgen. "Nicht jeder vermeintliche Schleichweg wird tatsächlich eine Abkürzung sein."

Um die Verkehrsströme in Emmerich möglichst gering zu halten, wird auf die Baustelle auch schon auf der A57 und der A3 hingewiesen. Wer nicht Emmerich als Ziel hat, dem wird empfohlen, über Rees zu fahren.

(RP)
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