Emmerich Emmericher soll Serienmörder sein

Emmerich · In den Niederlanden berichten die Zeitungen seit geraumer Zeit von Sjonnie W.. Der Anstreicher aus Amsterdam soll drei Prostituierte getötet haben. Geboren worden ist er in Emmerich, heißt es.

Dieser Fall hält die Medien im Nachbarland in Atem. Drei Mordfälle scheinen geklärt zu sein. Und nun hat der 44-jährige in Emmerich geborene Anstreicher Sjonni W., der verdächtig wird, die drei grausamen Morde an Prostituierten begangen zu haben, am Mittwoch in der Justizvollzugsanstalt im niederländischen Zaandam einen Selbstmordversuch unternommen.

Berichte, unter anderem in "De Telegraaf" und "De Gelderlander", sprechen von einem Blutbad in der Zelle. W. soll sich mit einem scharfen Gegenstand die Pulsadern aufgeschnitten haben. Wie er an diesen Gegenstand kam, ist nicht bekannt.

W. wurde bereits im Juni verdächtigt, in der Sache um die vermisste Sabrina Oosterbeek beteiligt zu sein. Die 30-jährige, drogenabhängige Frau war zuletzt auf Kamerabildern zu sehen, als sie in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai ihre Wohnung in Amsterdam verließ. Seitdem gibt es von ihr keine Spur mehr. Die niederländische Justiz geht davon aus, dass sie nicht mehr lebt.

Ebenfalls wird dem Emmericher der Mord aus dem Jahr 2004 an der 30-jährigen Mirela Mos aus Rumänien zur Last gelegt. Seine DNA wurde auf Müllsäcken gefunden, worin sich Leichenteile befanden. Diese Müllsäcke wurden, verteilt an verschiedenen Stellen, in Amsterdam gefunden.

In diesem Monat wurde er außerdem des Mordes an einer dritten Frau verdächtigt. Es geht um die 26-jährige Monique Roossien, die im Jahr 2003 furchtbar zugerichtet und kaum erkennbar aufgefunden wurde. Die Familie der jungen Frau wartet bereits seit 14 Jahren auf die Aufklärung der Umstände um die Ermordung von Monique, eine Prostituierte, die ursprünglich aus Groningen kam. Auf ihrem Leichnam wurde in 2003 keine DNA vom möglichen Täter gefunden. Das kann bedeuten, dass durch neue Techniken ein neues DNA-Profil gemacht wurde oder dass eine Spur in der Wohnung oder im Garten des Verdächtigen gefunden wurde, die auf Monique Roossien hinweist, eventuell ein Haar oder aufbewahrte Kleidung. Die Justiz wollte bis jetzt darüber keine Details bekannt geben.

Sicher ist, dass der Verdächtige die vermisste Oosterbeek und die ermordete Mirela Mos kannte. Mos sprach er regelmäßig in der Zeit vor ihrem Tod wegen sexueller Kontakte an. Vermutet wird eine Art Liebesbeziehung zwischen den beiden. W. arbeitete hatte persönliche Probleme. Er trank zuviel, konsumierte harte Drogen und hatte vielfältige Kontakte zu süchtigen Frauen. Familienangehörigen erzählte Mirela Mos kurz vor ihrem Tod, dass sie sich mit W. treffen wollte. Kurz danach fand die Polizei ihre Leiche. Dieser Fall wurde nie aufgeklärt, weil es verschiedene Szenarien gab, die zum gewaltsamen Tod der Frau hätten führen können. Auch mit Sabrina Oosterbeek hatte Sjonni W. regelmäßigen Kontakt sexueller Art. Ob ein Zusammenhang mit dem Fall Roossien besteht, ist nicht bekannt. W. selbst schwieg dazu.

Die Polizei schaut sich indessen auch andere ungelöste Fälle an.

(moha)
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