Christoph Gerwers "Enttäuscht, aber nicht am Boden zerstört"

Emmerich · Bei der Wahl zum CDU-Bundestagskandidaten für den Kreis Kleve hatte Christoph Gerwers das Nachsehen. Die RP sprach mit dem Reeser Bürgermeister.

 Christoph Gerwers

Christoph Gerwers

Foto: MArkus van offern

Sind Sie sehr enttäuscht, dass es mit der Bundestagskandidatur nicht geklappt hat?

Christoph Gerwers Enttäuscht bin ich schon, aber nicht am Boden zerstört. Ich hatte mir schon ganz gute Chancen ausgerechnet, zumindest in die nächste Wahlrunde zu kommen, aber das hat leider nicht geklappt. Wenn man antritt, will man ja auch gewinnen. Aber ich bin Sportler und kann eine Niederlage auch akzeptieren.

Woran hat es Ihrer Ansicht nach gelegen?

Gerwers Ich glaube, dass meine Vorstellung ganz gut angekommen ist, aber das war wohl nicht der ausschlaggebende Punkt. Entscheidend war, dass die CDU Rees nur ein vergleichsweise kleiner Stadtverband ist und es mir offensichtlich nicht gelungen ist, im ersten Wahlgang die Mitglieder großer Stadtverbände, die einen eigenen Kandidaten aufgestellt haben, auf meine Seite zu holen. Das ist zwar schade, aber das muss ich anerkennen. Unserem Kandidaten Stefan Rouenhoff wünsche ich jetzt alles Gute und viel Erfolg.

Nehmen Sie auch etwas Positives aus dieser Niederlage mit?

Gerwers Zum einen bin ich stolz auf meine Reeser Parteikollegen. Die Reeser CDU war mit 60 Leuten vor Ort, das war stark. Zum anderen habe ich in Rees auch viel Zuspruch von Vertretern anderer Parteien erhalten, die mir die Daumen gedrückt haben. Das hat wirklich gut getan. Aber in Rees ist es nun auch mal so, dass die Parteien in den großen Fragen ohnehin meist gut zusammenarbeiten. Das ist ein gutes Gefühl.

Wie wirkt sich die gescheiterte Kandidatur auf Ihre Arbeit in Rees aus?

Gerwers Überhaupt nicht, außer, dass ich jetzt wieder mehr Zeit für meine Familie habe. Ich habe von Anfang an gesagt, dass die Kandidatur die Arbeit in Rees nicht beeinträchtigen soll. Das war zwar nicht immer leicht, beides unter einen Hut zu bringen, hat aber dann doch ganz gut funktioniert.

Haben Sie denn jetzt noch andere politische Ambitionen außer Bürgermeister von Rees zu sein?

Gerwers (lacht) Nein, ganz und gar nicht. Vom Wahlkampf habe ich jetzt erst mal die Nase voll. Ich habe ja auch mit Bekanntgabe meiner Kandidatur gesagt: Wenn es nicht klappt, bleibe ich Bürgermeister in Rees. Und das bin ich gerne und von ganzem Herzen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE RP-REDAKTEUR MARKUS BALSER

(RP)
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