Kommentar Es gibt keinen Masterplan

Emmerich · Wenn sich eine Stadt, deren Einzelhandel rückläufig ist, einen Wirtschaftsförderer aus der Einkaufsstadt Bocholt holt, sind damit viele Hoffnungen verbunden. Doch die Emmericher sollten von Sascha Terörde keine Wunder erwarten.

Denn einen Masterplan, wie sich aus einer 30.000-Einwohner-Stadt eine Einkaufsstadt machen lässt, gibt es nicht. Und es gibt auch vermutlich kein "Bocholter Modell", mit dem sich das bewerkstelligen ließe.

Auf Sascha Terörde wartet in den nächsten fünf Jahren Aufbauarbeit. In der Innenstadt müssen durch bauliche Veränderungen erst einmal die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Einzelhandelsketten Flächen vorfinden, die für sie Sinn machen. Da ist Terörde als Immobilien-Ökonom vermutlich genau der richtige Mann zur richtigen Zeit, weil auch die Stadt ihr Stadtentwicklungskonzept entwickelt und in 2017 Investitionen in die Innenstadt erfolgen könnten.

Abgesehen davon, dass im nächsten Jahr auf dem Neumarkt die Bagger stehen werden und damit auch dieses Projekt endlich die Innenstadt beleben wird.

Das könnte und müsste die Emmericher Händler ermutigen, ihrerseits wieder aktiv zu werden. Dass sie seit Monaten keinen Vorsitzenden für ihre Werbegemeinschaft finden, ist ein Trauerspiel und zeigt, dass Einzelhandel an die Hand genommen werden muss. Das wird Terörde wohl machen müssen.

Und er wird sich darum kümmern müssen, dass Emmerich stärker regional ausstrahlt.

Veranstaltungen wie "Emmerich im Lichterglanz" sind wichtig. Es müssen noch mehr werden, denn wer Menschen in seine Stadt locken will, braucht g interessante Angebote. Auf die Anziehungskraft der Promenade allein kann sich Emmerich jedenfalls für die Zukunft nicht verlassen.

Der Vertrag von Terörde ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Gelingt ihm all das, hat er mit dann 49 Jahren eine richtige gute Visitenkarte in der Hand.

(RP)
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