Emmerich Fall Wedding beschäftigt weiterhin die Politik

Emmerich · Stephan Wedding wird zwar nicht Zweiter Beigeordneter der Stadt Emmerich. Doch mit dem 32-jährigen Duisburger befasst sich die Emmericher Politik derzeit noch immer. Der CDU-Politiker hat am Dienstag den Mitgliedern der Ratsfraktionen von CDU, BGE und UWE einen Brief geschrieben, in dem er sich für deren Stimmen zu seiner Wahl bedankte.

Der Brief beinhaltete allerdings auch die Anmerkung, dass er bis zu diesem Tag noch keine Mitteilung aus dem Emmericher Rathaus erhalten habe, dass der Landrat seine Wahl im Juli für ungültig erklärt habe.

Bürgermeister Peter Hinze hatte den Ratsbeschluss beanstandet, bei dem CDU, BGE und UWE-Fraktion (Gerd Bartels) für Wedding gestimmt hatten. SPD, Grüne und Embrica-Fraktion waren dagegen. Der Landrat in Kleve, Wolfgang Spreen (CDU), hatte am Freitag der vergangenen Woche dem Emmericher Bürgermeister mitgeteilt, dass Wedding nach der Gemeindeordnung NRW weder über die fachliche Eignung für das Beigeordnetenamt verfüge noch über die in der Stellenausschreibung geforderte Führungserfahrung.

Der Brief von Wedding sorgte in der Emmericher Politik für Aufregung, glaubten einige doch, dass Bürgermeister Peter Hinze demjenigen die kalte Schulter zeige, der von der CDU vielleicht zu seinem Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl 2020 aufgestellt worden wäre. Doch als Wedding seinen Brief schrieb, war ein Brief an ihn bereits auf dem Weg - von der Emmericher Stadtverwaltung, mit dem Hinweis auf die Verfügung des Landrates.

Dem Vernehmen nach hat Bürgermeister Peter Hinze gestern die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien angeschrieben und erklärt, dass noch am Tag, an dem der Landrat seinen Beschluss mitgeteilt hat, das Sekretariat des Bürgermeister versucht habe, Stephan Wedding zu erreichen. Ihm sei mit der Bitte um Rückruf auf die Mailbox gesprochen worden. Das habe Wedding allerdings nicht getan.

Wedding soll zudem erklärt haben, dass er Akteneinsicht nehmen wolle. Wedding gegenüber der RP: "Ich halte mich für das Amt geeignet." Am 26. September wird der Rat offiziell die Begründung des Landrates erfahren. Erst dann kann der Bürgermeister den Vorgang abschließend an Wedding schicken.

(ha)
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