Emmerich Falsche Flaschen bleiben bald stehen

Emmerich · Schönmackers will gegen falsch sortiertes Altglas durchgreifen. Wenn in den Körben nicht richtig nach Weiß-, Braun- und Grünglas getrennt ist, soll der Abfall stehen bleiben. Auftakt war in Geldern. Rees und Emmerich werden folgen.

/ REES Glas ist ein Rohstoff. Er wird an der Haustür abgeholt, sortiert und wiederverwertet. Das ist die Theorie. In der Praxis nehmen es immer mehr Bürger mit dem Sortieren nicht ganz so genau. Das Glas wird nicht nach den Farben grün, weiß, braun getrennt. Zudem wandert immer mehr in die Körbe, was gar nicht hineingehört wie Spiegel, Leuchtstoffröhren oder Steinkrüge. Dieser Abfallmix ist dann kaum wiederzuverwerten.

Dieser Trend hat sich offenbar verstärkt. Denn jetzt hat die Abnehmerfirma dem Unternehmen Schönmackers mit Konsequenzen gedroht, wenn es keine Verbesserung der Glasqualität gibt.

Daraufhin ist Schönmackers tätig geworden, die das Altglas im ganzen Kreis Kleve (außer Kleve selbst) einsammelt. "Wir werden jetzt verstärkt darauf achten, dass beim Altglas richtig getrennt wird", sagt Theodor Friesen, Betriebsleiter von Schömackers. Nach und nach will das Unternehmen alle Kommunen anschreiben und darauf hinweisen, dass gezielt kontrolliert wird. Wenn nicht richtig getrennt wird, soll der Korb mit Glas stehen bleiben. Die Mitarbeiter werden einen entsprechenden Aufkleber anbringen und darum bitten, künftig besser zu trennen. Eine Nachleerung gibt es nicht.

Es wird sicher eine Reihe von Hausbewohnern geben, die abends dann die vollen Glaskörbe reinholen müssen. Begeistert wird davon kaum jemand sein. "Aber wir sehen uns zu dieser Maßnahme gezwungen, weil immer schlechter getrennt wird", sagt Friesen.

Den Auftakt der Aktion machte bereits Geldern. Und tatsächlich blieben erste Körbe ungeleert stehen. Die Folge: Bei Schönmackers und der Stadt klingelte das Telefon. Am anderen Ende waren verärgerte Bürger, die nicht einsahen, warum abends noch der volle Korb an der Straße stand. "Natürlich gab es Beschwerden, aber das war alles noch im Rahmen", berichtet der Mann von Schönmackers. Die Mitarbeiter seien aber auch angewiesen, derzeit noch sehr zurückhaltend vorzugehen. "Wir hätten gar nicht genug Aufkleber gehabt, um sie auf alle Körbe zu kleben, die falsch befüllt waren", sagt Friesen.

Doch bei der Premiere beschränkte sich Schönmackers darauf, nur in Extremfällen das Altglas stehen zu lassen. Friesen hofft darauf, dass bei den Bürgern nach und nach ein Lerneffekt einsetzt und dann auch wieder das in den Körben ist, was da eigentlich hineingehört.

Vor vielen Jahren hat Schönmackers drei Körbe an alle Haushalte verteilt. In einen kommt Weißglas, in die beiden anderen Braun- und Grünglas. An der Straße stehen aber immer öfter nur noch zwei Körbe. Eben weil zwischen Brau- und Grünglas nicht unterschieden wird. Aber gerade das sei wichtig, weil eine Trennung hinterher kaum mehr möglich sei.

Nach Geldern werden sich auch die anderen Kommunen auf den strengeren Kurs von Schönmackers einstellen müssen. Auch in Rees und Emmerich soll das Verfahren durchgezogen werden.

Die Verwaltungen werden sich auf verstärkte Beschwerden der Bürger einstellen müssen. Denn wenn morgens der Altglas-Korb nicht geleert wird, rufen die Anwohner zuerst bei der Stadt an.

Weitere Infos unter Telefon 0800 8884373

(RP)
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