Emmerich Familie Nathan zu Besuch bei "Pro Kultur"

Emmerich · Verein präsentiert dem Ehepaar, das Bindung zu Emmerich hat, das Konzept für den jüdischen Kulturraum im PAN.

Auf dem Bild zu sehen sind (v. l.) Peter Schütte, Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen, George Nathan, Barbara Nathan, Rita Schütte und Wolfgang Urbach.

Auf dem Bild zu sehen sind (v. l.) Peter Schütte, Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen, George Nathan, Barbara Nathan, Rita Schütte und Wolfgang Urbach.

Foto: Pro Kultur

Die Kulturbetriebe (KKK) haben ihre Büros im PAN geräumt. Die beiden Räume sind leer, nur der große Tisch und ein paar Stühle blieben noch für ein paar Tage zurück, damit die Bürgeraktion Pro Kultur dort George und Barbara Nathan aus Atlanta, Georgia (USA) empfangen konnte.

Die Vereinsvorsitzende Irene Möllenbeck, unterstützt von vier weiteren Aktiven, führte die Nachfahren der Emmericher Familie Nathan durch die ehemalige Schokoladenfabrik Lohmann und präsentierte anschließend das Grobkonzept für den jüdischen Kulturraum im PAN, der, so Möllenbeck, im Sommer 2019 eingeweiht werden soll. Ein Förderantrag beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) wurde fristgerecht eingereicht. Das ehemalige Büro von KKK-Chef Michael Rozendaal ist als Ausstellungsraum konzipiert, und in dem kleineren Raum soll das Archiv von Herbert Schüürman untergebracht und einer interessierten Öffentlichkeit zu Forschungszwecken zugänglich gemacht werden.

Im Frühjahr 2016 weilte das Ehepaar Nathan zum letzten Mal in Emmerich und besuchte dabei auch die Familie Schüürman. Herbert Schüürman schenkte dem Ehepaar den von ihm erstellten langen Stammbaum der weit verzweigten Nathan-Familie. Nur wenige Wochen später ist Herbert Schüürman gestorben, der das Leben der jüdischen Familien Emmerichs erforscht und den Kontakt zu den Überlebenden und ihren Nachfahren gesucht und gehalten hatte, wofür ihm viel Sympathie und Dankbarkeit entgegen gebracht wurde. Das wurde auch jetzt wieder bei der Stippvisite von George Nathan (68) und seiner Ehefrau Barbara (67) deutlich, die das Projekt von Pro Kultur finanziell unterstützen. Und George Nathan gefiel, was er da sah und hörte. "Die Anstrengungen sind wichtig", meinte er angesichts der Gräuel, die auch seine Familie während der Nazi-Diktatur erleiden musste.

Irene Möllenbeck äußerte gegenüber den Nathans den Wunsch nach einer Großaufnahme der Menora aus der ehemaligen Emmericher Synagoge. Der siebenarmige Leuchter wurde gerettet und gelangte auf Umwegen nach Anniston (USA). Dieses Foto soll in der Dauerausstellung ebenfalls einen würdigen Platz finden Geschenke wurden auch ausgetauscht. Die Nathans nahmen einen Emmerich-Bildband in Empfang, während sich Möllenbeck über eine Bratapfelbackform von Barbara Nathan freuen durfte: "Wir haben in unserem Garten einen großen Apfelbaum ..."

(RP)
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