Emmerich Fracking-Gegner formieren sich in Rees

Emmerich · Der Widerstand gegen Fracking hat endgültig Reeser Stadtgebiet erreicht. Nachdem sich in Mehr bereits einige Bürger der Interessengemeinschaft gegen Gasbohren angeschlossen haben, ist in dem Ort jetzt auch eine eigene Gruppe gegründet worden.

Die Mitglieder haben Unterschriften gesammelt, sind von Tür zu Tür gegangen und haben über die Gefahren der umstrittenen Gasbohrung diskutiert. Gestern zeigten sie auch im Ausschuss Flagge. Hier wurde das Thema "Fracking" zum ersten Mal im politischen Raum beraten. Denn die Piratenpartei und Privatleute hatten den Antrag gestellt, dass die Stadt keine Grundstücke für Fracking zur Verfügung zu stellt.

Wie berichtet, liegt Rees im Gebiet Saxxon I West, für das es eine Aufsuchungserlaubnis gibt. Das bedeutet, dass die Firma sich das Feld für mögliche Bohrungen gesichert hat. Eine Genehmigung zum Bohren selbst ist das noch nicht. Da das Verfahren über Bergrecht abgewickelt wird, sei es aber sehr einfach, später eine Genehmigung zu bekommen, wird befürchtet.

Auch bei der kurzen Diskussion im Ausschuss war die Tendenz deutlich, dass die Parteien das Verfahren ebenfalls sehr kritisch sehen. "Der Schutz des Wassers muss Priorität haben", betonte Herbert Schramm (Grüne) und forderte, dass die Stadt alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen solle, um Fracking in Rees zu verhindern. Dieter Karczewski (CDU) war ebenfalls der Ansicht, alle Möglichkeiten für den Schutz des Wassers auszuschöpfen. Peter Friedmann (SPD) warnte vor Panikmache. "Hier wird teilweise auch eine Scheindebatte geführt, die Ängste schürt. Die Landesregierung hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das sollte man erst einmal warten", sagte er.

Das Thema wurde in den zuständigen Umweltausschuss verwiesen.

(RP/rl)
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