Rees "Fremde werden Freunde" kritisiert Landrat Spreen

Rees · Der Reeser Verein "Fremde werden Freunde" hat sich erneut in einem offenen Brief an Landrat Wolfgang Spreen gewandt. Es geht um die Zustände der Ausländerbehörde des Kreises, die offenbar völlig überlastet ist: "Wie ist es möglich, dass zum Beispiel die Kreisausländerbehörde des Kreises Wesel, der ja ein ähnliches Einzugsgebiet wie Kleve hat und ebenfalls für weit auseinanderliegende Landgemeinden (Schermbeck, Alpen, Hamminkeln) zuständig ist, dererlei Probleme überhaupt nicht kennt?", fragt Anne Wagner, Vorsitzende des Vereins.

Für die Reeser Flüchtlinge und alle, die noch weiter von Kleve weg wohnten, sei die Praxis, Termine im Losverfahren zu vergeben, unzumutbar. Weiterhin bleibe unklar, wie per Losverfahren sichergestellt werden könne, dass Flüchtlinge, die Fristen einhalten müssten, vorrangig behandelt werden. "Wie soll das gehen, wenn sie auf die Dringlichkeit ihres Anliegens überhaupt nicht hinweisen können?"

Problematisch sei auch der Umgang mit den Familien, die ihre Kinder zur Ausländerbehörde mitbringen müssen. Anne Wagner: "Ich habe bereits dreimal für eine alleinerziehende Frau aus Somalia mit drei Kindern unter vier Jahren einen Onlinetermin beantragt und noch nicht einmal eine Antwort bekommen. Sie muss dringend für ihre im letzten Sommer geborene Tochter Asyl beantragen", so Anne Wagner, die an den Landrat appelliert: "Bitte setzen Sie sich, sowohl zum Wohle der Zugezogenen (Flüchtlinge, "Gastarbeiter", Studenten etc.) als auch Ihrer Mitarbeiter, mit Ausländerämtern in Kommunen in Verbindung, wo es besser/anders läuft!"

(RP)
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