Emmerich Frost: Ein Fall für den Winterdienst

Emmerich · Seit dem Wochenende herrscht Hochbetrieb auf den Bauhöfen in Emmerich und Rees. Sie sorgen für schnee- und eisfreie Straßen. Die Lager sind mit Salz gut gefüllt. Für die Landwirte sind die kalten Tage und Nächte ein Segen.

Emmerich: Frost: Ein Fall für den Winterdienst
Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Der Winter hat Einzug gehalten. Trotz der niedrigen Temperaturen beginnt für die Trupps des Bauhofs in Rees und der Kommunalbetriebe in Emmerich eine schweißtreibende Zeit. Denn sie sind jetzt im Einsatz, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien.

"Am vergangenen Wochenende hatten wir den ersten größeren Einsatz. Montag und Dienstag ging es gleich weiter", sagt der stellvertretende KBE-Leiter Helmut Schaffeld. Gut 50 Tonnen Salz wurden dabei schon gestreut. Doch auch auch für die nächsten Tage und Wochen sind die KBE gut gerüstet. "In unserem Lager befinden sich derzeit rund 200 Tonnen Salz", erklärt Schaffeld. Und falls das Streugut knapp zu werden droht, wie es vor einigen Jahren einmal der Fall war, könne man schnell nachordern.

 Salz satt: Die Lager der Winterdienste in Emmerich und Rees sind gut gefüllt.

Salz satt: Die Lager der Winterdienste in Emmerich und Rees sind gut gefüllt.

Foto: andreas Endermann / Klaus-Dieter stade

Ähnlich gut ist die Situation auch in Rees. 75 Tonnen Salz befinden sich im Lager, dazu weitere 15 Tonnen für die Handstreuung. "Außerdem gibt es noch 10.000 Liter Sole", wie Bauhofleiter Andreas Böing zu berichten weiß.

Bauhof und KBE verfolgen die Wettervorhersagen genau, um nicht von Schnee und Eis überrascht zu werden. Jeden Morgen ist ein Bereitschaftsdienst unterwegs, um zu kontrollieren, ob die Straßen glatt sind. Dann kann auch schon sofort gestreut werden. Müssen größere Bereiche in Angriff genommen werden, kommen weitere Einsatzkräfte hinzu. In Emmerich umfasst der Winterdienst 15 Mann, in Rees sind es 13. Ihnen stehen Schlepper, Lkw und für die Geh- und Radwege Kleintrecker zur Verfügung.

Besonders im Fokus stehen dabei jene Straßen und Punkte, die zugleich als "verkehrswichtig" und "gefährlich" gelten. Sie sollen vor allem zu den Hauptverkehrszeiten frei von Eis und Schnee sein. Für Wohnstraßen sind prinzipiell die Anlieger zuständig.

Was für die Winterdienste viel Arbeit bedeutet, ist für die Landwirte ein Segen. "Da haben wir lange drauf warten müssen", sagt Josef Peters, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve. Die Minustemperaturen seien wichtig, um die so genannte Bodengare herzustellen. So bezeichnen die Landwirte die optimale Beschaffenheit eines Ackers. "In den Wintern der vergangenen zwei Jahren gab es kaum Frost. Das hat den Acker zäh werden lassen. Die derzeitigen Temperaturen von minus fünf Grad nachts sind hingegen ausgezeichnet, weil sie den Boden fruchtbar machen", sagt Peters.

Nur die Erdbeerbauern müssten aufpassen und ihre Felder mit Folien vor dem Frost schützen. Peters: "Ansonsten hat der Frost nur Vorteile, außer es wird dauerhaft kälter als minus 15 Grad. Erst dann droht der Boden Schaden zu nehmen."

Danach schaut es derzeit zwar nicht aus, doch auch die Aussichten für die nächsten Tage sind frostig. Laut Hobby-Meteorologe Hubert Reyers aus Kleve sollen die Temperaturen etwas ansteigen. "In der Nacht zum Mittwoch sind erste Wolkenfelder möglich, die sind dann auch am Mittwoch dabei und machen es der Sonne schwerer als am Montag und Dienstag. Es bleibt aber überall trocken. Tagsüber liegen die Temperaturen bei null bis zwei Grad plus", sagt Reyers voraus.

Auch der Reeser Bauhofleiter Andreas Böing geht davon aus, dass es in den nächsten Tagen wieder ein bisschen wärmer wird. Arbeitslos wird der Winterdienst dadurch aber nicht. Ganz im Gegenteil: "Bei solchen wechselnden Temperaturen ist die Gefahr für Glatteisbildung besonders gegeben", weiß er zu berichten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort