Rees Gas-Umstellung erzürnt die Kunden

Rees · Die ganze Sache begann im vergangenen Jahr. Da kamen Mitarbeiter in das Haus eines Reesers, um sich dort die Heizungsanlage anzusehen. Hintergrund war die Umstellung vom so genannten L-Gas auf H-Gas.

 Eine Gastherme

Eine Gastherme

Foto: Pixabay

Tatsächlich stand im Frühjahr wieder ein Mitarbeiter vor der Tür, in der Tasche die Austauschdüse. Blöd nur, dass es sich um das falsche Teil handelte. Der Mann zog unverrichteter Dinge ab und wollte für ein passendes Ersatzteil sorgen. Danach hörte der Kunde allerdings gar nichts mehr. Weil der Tag der Umstellung näher rückte, wuchs bei ihm die Sorge, dass es Probleme mit der Heizung geben könnte. Schließlich fehlte doch die entsprechende Düse.

Mehrfach rief er bei der Hotline an, mehrfach wurde er vertröstet. Termine wurden abgemacht und nicht eingehalten. Nach langem Hin und Her war dann endlich die passende Düse eingebaut. Den Ärger hätte sich der Reeser gerne erspart.

Und er ist kein Einzelfall, wie die Stadtwerke erfahren haben. "Einige Kunden sind in diesen Tagen nicht gut auf die Firmen Gatter 3 Technik GmbH und ESK GmbH zu sprechen", teilte Geschäftsführer Hans Wolfgang Punessen gestern per Presseerklärung mit. Diese Firmen waren von den Stadtwerken beauftragt worden, die Gasgeräte in den Reeser Haushalten zu erfassen und diese auf die Umstellung von L-Gas auf H-Gas vorzubereiten. Die Umstellung ist erforderlich, weil heimische und niederländische Fördermengen zurückgehen und insgesamt rund fünf Millionen Haushalte bundesweit auf das aus überwiegend russischer Förderung stammende H-Gas umgestellt werden müssen.

Das Projekt, was laut Stadtwerke-Geschäftsführer Hans Wolfgang Punessen "eines der größten Projekte der Stadtwerke Rees GmbH überhaupt darstellt", läuft seit April vergangenen Jahres. "Während die Erfassung der Geräte durchweg reibungslos funktionierte, häufen sich nun jedoch in der Umstellungsphase die Beschwerden der Stadtwerke-Kunden", sagt Punessen.

Dabei führen vor allem unplanmäßige Terminverschiebungen, Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen sowie kurzfristige Ausfälle von Monteuren und Technikern zu den Unmutsäußerungen der Kunden. "Alles Dinge, die wir regelmäßig mit unseren Dienstleistern besprechen und für die wir uns bei unseren Kunden nur entschuldigen können", so der Stadtwerke-Chef weiter.

Das Team der Stadtwerke Rees konnte zwischenzeitlich mit seinen Dienstleistern erreichen, dass deren Personal für das Projekt in Rees mittlerweile um weitere Mitarbeiter ergänzt wurde. Diese sollen einen "großen Erfahrungsschatz" haben, so die Stadtwerke. Darüber hinaus seien inzwischen Verbesserungen bei der Logistik für Materialbeschaffung und Terminkoordination eingetreten und weitere Servicemitarbeiter wurden für das Reeser Projekt freigestellt. "Wir wissen, dass wir unseren Kunden derzeit einiges zumuten, sind aber zugleich auch froh darüber, wie viel Verständnis für die besondere Situation aufgebracht wird", fasst Punessen den Stand der Dinge zusammen.

Die aufwändige Umstellung des Reeser Gasnetzes dauert voraussichtlich noch bis Ende August dieses Jahres an. Nach Abschluss der Arbeiten sind dann rund 7000 Gasgeräte in Rees und seinen Ortsteilen auf die neue zukunftssichere Gasversorgung umgerüstet.

(RP)
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