Emmerich Gefährliches Spiel in Emmerich

Emmerich · Schafft die Politik den großen Wurf für die Innenstadt oder scheitert sie am Ende auf ganzer Linie? Noch gibt es eine Chance für Medi-Max im Rheincenter. Aber die Zeit drängt. Die Investoren machen Druck.

"Medi-Max will jetzt einen Mietvertrag haben", sagt Manfred Proguntke vom Bocholter Bauträger Schmeing. Die Firma will bekanntlich das Grundstück von Opelhändler Wemmer & Janssen an der Mennonitenstraße kaufen.

Der Plan: Dort soll ein neuer Rewe-Markt entstehen. Gleichzeitig bleibt Rewe mit 800 Quadratmetern im Rheincenter und gibt 1600 an Medi-Max ab.

"Ansonsten steht Center leer"

Mit diesem Plan wäre das Rheincenter gerettet und Emmerich hätte einen attraktiven Elektroniker in der Innenstadt. "Und wenn wir Medi-Max haben, könnten wir auch einige Händler für den Neumarkt bringen, wenn dort gebaut würde", sagt Proguntke. "Die warten nur darauf, dass Medi-Max den Mietvertrag bekommt."

Für Proguntke ist klar: "Rewe geht mit Sicherheit 2014 auf dem Rheincenter. Deshalb brauchen wir jetzt eine Lösung. Zumindest eine Grundsatzentscheidung des Rates, ob er Medi-Max will. Ansonsten steht ab 2014 das Center leer."

Klingt einfach, könnte auch einfach sein. Aber: Für Verwaltung und CDU schein das Problem am Neumarkt drängender als das Rheincenter. Das alte Center am Neumarkt, das mittlerweile der Stadtsparkasse gehört, soll bekanntlich weg, neue Altenwohnungen sollen hin. Und einige Geschäfte dazu — plus Supermarkt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Gerd Gertsen: "Der Neumarkt ist das Bindeglied zwischen Kaßstraße und Steinstraße. Da muss dringend etwas geschehen." Weiter sagt er: "Wir haben ein vier Jahre altes Gutachten über den Einzelhandel. Da steht drin, dass wir nicht mehr viel neue Flächen für Supermärkte brauchen."

Im Rathaus heißt es, das Verhandlungen laufen, damit alles funktioniert: sowohl Medi-Max und Rewe als auch ein Supermarkt am Neumarkt.

Aber war ist eigentlich konkret am Neumarkt geplant, wenn man auf Zeit spielt und dafür riskiert, dass das Rheincenter Rewe und Medi-Max verliert?

Das weiß niemand so recht. Und deshalb hat die BGE am Dienstag im Rat eine Vertagung des Themas beantragt. Da sollte nämlich das "Projekt Medi-Max" erst einmal nicht befürwortet werden. BGE-chef André Spiertz: "Wir wollen wissen, was am Neumarkt geplant ist. Deshalb habe ich den Projektentwickler Johannes Welmans gebeten, uns seine Pläne vorzustellen."

Das wird Welmans übrigens auch bei der CDU machen. Am 16. November stellt er bei der CDU seine Pläne für den Neumarkt vor.

Gestern übrigens meldete sich auch die Emmericher FDP, die bekanntlich mit Christoph Kukulies und Wolfgang Urbach im Rat vertreten ist. "Wir wollen Medi-Max", erklären die Liberalen.

(RP)
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