Veranstaltungs-Tipp Geheimnisvolle Akrobatik aus Fernost

Emmerich · Fortschritt trifft auf asiatische Poesie: Am 2. Januar ist der Chinesische Nationalcircus zu Gast in Kleve. In der Stadthalle zeigen die Artisten ihr neues Programm, das vor der Kulisse eines viktorianischen Grandhotels spielt.

Mit Jonglage, Akrobatik und wundersamen Schlangenmenschen bringen die Artisten des Chinesischen Nationalcircus ihrem Publikum ein Stück fernöstlicher Kultur näher: "The Grand Hongkong Hotel" ist die neue Produktion des Ensembles. In Kleve zu sehen am 2. Januar.

Das besondere an dem Chinesischen Nationalcircus ist, dass die Akrobaten ihre Darbietungen in eine Handlung einbetten. Diesmal stellen die Macher Hongkong vor, eine Stadt, die im Kontrast zwischen Tradition und Moderne steht, in der verschiedene Kulturen aufeinandertreffen.

Schauplatz ist die Kulisse eines viktorianische Grandhotels. Von dort aus machen sie sich auf den Weg und tauchen ein in die mysteriöse chinesische Kultur: entweder um Handel zu betreiben oder auch um das persönliche Glück zu finden. Auch eignet sich das Hotel dafür, viele verschiedene Erzählstränge unter ein Dach zu bringen.

Da gibt es etwa die "Hochstapelei", dargestellt durch eine Stuhlpyramide, die bis unter die Decke aufgebaut wird. Auf deren Spitze werden Kunststücke präsentiert. "Typisch für die chinesische Kunst ist es, Requisiten aus dem alltäglichen Leben zu verwenden", erzählt Raoul Schoregge. So etwa auch in der Darbietung, in der die Künstler chinesische Porzellanvasen mit einem Gewicht von elf Kilogramm auf ihrem Kopf balancieren. "Sie fangen mit acht bis zehn Jahren an, diese Kunst zu erlernen", erzählt Schoregge. Auch Tellerjonglage, eine traditionelle Verbiegungskünstlerin und eine preisgekrönte Handstandartistin werden ihr Können unter Beweis stellen. Letztere sei ein Symbol für die chinesische Darstellungskunst: "Ein chinesischer Artist macht keinen Handstand, er ist der Handstand", sagt Raoul Schoregge. Diese Einheit von Körper, Geist und Seele sei es, mit der die Ausnahmeartisten ihr europäisches Publikum immer wieder ins Staunen versetzen.

In der Hotellobby spielt ein Pianist: Die Magie des Fortschritts trifft auf die traditionell asiatische Poesie und wird durch ein erleichtertes Lachen gebrochen: Denn Raoul Schoregge ist selbst gelernter Clown und so liegt ihm die Clownerie am Herzen: "Sie erzeugt nicht nur Schenkelklopfer, sondern berührt das Publikum", sagt er. Durch den Einsatz werde die Handlung aufgelockert: "Langeweile entsteht nicht nur durch zu wenig, sondern auch durch ein Überangebot", sagt er. 16 Artisten arbeiten an dieser Produktion mit, sie haben eine zehnjährige Ausbildung hinter sich.

Termin: Montag, 2. Januar, 20 Uhr, Stadthalle Kleve. Einlass: 19.30 Uhr. Tickets unter Tel. 01806 570000 oder www.eventim.de

(RP)
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