Rees Gemeinde hat die Fusion vor Augen

Rees · Es war das erste Mal, dass die Halderner Sankt-Georg-Kirchengemeinde zum Neujahrsempfang einlud. Viele Gläubige kamen im Saal des Pfarrheims zusammen. Es sei noch nichts spruchreif, betonten die Verantwortlichen zur Fusion. Zugleich können sie kaum eine Alternative nennen.

 Angeregte Diskussionen und ernste Mienen beim Neujahrsempfang der Sankt-Georg-Gemeinde.

Angeregte Diskussionen und ernste Mienen beim Neujahrsempfang der Sankt-Georg-Gemeinde.

Foto: van offern

Die Möglichkeit einer Fusion der Seelsorgeeinheit Haldern-Millingen mit der Gemeinde Rees steht im Raum, sie schwebt über allem — auch beim Neujahrsempfang der Sankt-Georg-Gemeinde. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Karl Borkes zeigte sich zu dem Thema zurückhaltend: "Mit der Kooperation müssen wir mal abwarten."

Bisher sei die Fusion vom Bistum Münster in Erwägung gezogen worden, allerdings gebe es noch keine klaren Umsetzungsmaßnahmen. Das ließen sowohl Borkes als auch Pastor Marian Szalecki im katholischen Pfarrheim am Sonntag verlauten. Es sei noch alles offen, betonte der Vorstand mehrmals.

Christen sollen sich "neu finden"

Zugleich versuchten die Organisatoren, die Menschen auf ein solches Szenario vorzubereiten. Die Christen in Haldern sollten sich dazu neu finden, Neues ausprobieren, regten sie an. Alternativen gebe es wenige, da es am pastoralen Nachwuchs fehle, erläuterte Karl Borkes im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Eine Befürchtung in Haldern ist, dass die Nähe zur Gemeinde durch die Fusionierung verloren gehen könnte. "Wie nah kann Seelsorge bei fehlendem Nachwuchs noch sein?", entgegnete Borkes.

Manche sehen einer Fusion auch gelassen entgegen. Maria Wolbring beispielsweise hat nichts dagegen, wünscht sich aber eine gerechte Kräfteverteilung: "Ich möchte nicht, dass dann nur Rees das Sagen hat." Bernhard Herbst schließt sich dem an: "Es wäre ein neuer Anfang für Haldern. Wir müssten lernen uns dann als Gemeinde zu empfinden." Veranstaltungen wie der Neujahrsempfang am Sonntag seien da der richtige Weg. "Unsere Aufgabe wird es sein, die Gemeinde zusammenzuführen und ihr die Angst vor der Veränderung zu nehmen", sagte Pastor Marian Szalecki. Er betonte jedoch wiederum, dass noch nichts entschieden sei.

Andere Punkte sorgten für hitzige Diskussionen. So beklagten sich einige Mitglieder, dass die Reden bei Messen schlecht zu verstehen seien und in der Kirche neue Boxen installiert werden sollten. Viele wünschte sich zudem auch eine öffentliche Erwähnung der evangelischen Verstorbenen, so wie es Pastor Kaiser lange praktiziert hatte. "Das ist nicht der Wunsch der katholischen Kirche", zögerte Pastor Szalecki.

(en)
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