Emmerich Gesamtschule: Hohe Hürden für Neubau

Emmerich · Verwaltung will prüfen: Neuer Standort oder Investitionen in die Realschule. Land bietet Rechenhilfe an.

 Blick auf das Schulgebäude am Brink. Hier ist derzeit die Gesamtschule untergebracht.

Blick auf das Schulgebäude am Brink. Hier ist derzeit die Gesamtschule untergebracht.

Foto: Markus van Offern

Die Emmericher Gesamtschule ist mit sieben Klassen gestartet. Damit hatte niemand gerechnet. Die Zahl zeigt, dass es in den kommenden Jahr Platz braucht für die Kinder.

Nach Berechnungen der Stadtverwaltung ist das bis zum Schuljahr 2016/17 kein Problem, weil die Gesamtschule an ihrem Standort Am Brink später auch Räume der gegenüberliegenden Hauptschule nutzen kann.

Und danach?

Da gibt es verschiedene Varianten. Eine, die schon früh diskutiert wurde, war die eines kompletten Neubaus. Geschätzte 50 Millionen Euro würde das kosten. Das ist eine hohe Summe für Emmerich. Doch zu Anfang schien es so, als ob sie durch eine erhöhte Förderung des Landes zu stemmen gewesen wäre. Der Vorteil einer neuen Schule liegt klar auf der Hand: modernste Klassenzimmer und Fachräume, eine große Mensa für den Ganztagsbetrieb, alle Möglichkeiten für behinderte Kinder, diese Schule ebenfalls zu besuchen.

Doch rasch schraubte das Land die Förderung herunter, eine verlässliche Geldquelle sieht anders aus.

Weitere Schwierigkeit: der Standort. Für eine Gesamtschule der Größenordnung, wie Emmerich sie einmal erreichen wird (bis zu 1100 Schüler) braucht es eine Fläche von bis zu 30 000 Quadratmetern. Das findet sich nirgendwo in der Innenstadt, höchstens auf dem alten Kasernengelände oder in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses. Doch zentrale Standorte sind das nicht.

Deshalb ist es gut möglich, dass die zweite Variante, die ebenfalls früh in der Diskussion war, zum Tragen kommen wird: der Ausbau der Realschule.

Platz genug ist dort für eine derartig hohe Schülerzahl vorhanden. Wichtig wäre der Ausbau der Mensa, so dass dort einige hundert Schüler pro Tag ihr Mittagessen bekommen. Die Verwaltung glaubt, dass das möglich ist. Die geschätzten Kosten für eine Umgestaltung der Realschule (Fachräume würden vermutlich auch modernisiert werden) liegen bei zwei bis drei Millionen Euro. Eine Summe, die Emmerich finanzieren kann.

Mit dem Thema wird sich die Emmericher Politik im nächsten Schulausschuss des Rates am kommenden Dienstag 28. Oktober, um 17 Uhr im Rathaus befassen. Die Verwaltung möchte von der Politik grünes Licht, um eine Rechenhilfe des Landes nutzen zu können.

Das Finanzministerium stellt Ende des Jahres ein Tool zu Verfügung, mit dessen Hilfe alle Varianten durchgerechnet werden können. Sei es ein Neubau oder Modernisierungen - und das Ganze jeweils mit eigenen Mitteln oder durch einen privaten Investor. In der Vorlage für die Sitzung des Schulausschusses ist eine Variante übrigens nicht enthalten, über die in der Politik spekuliert worden war: der Gebäudetausch.

Danach wäre das Gymnasium in die Räume der Realschule gezogen. Die Gesamtschule hätte das Gebäude des Gymnasiums bekommen. Auf diese Idee will sich im Rathaus wohl niemand einlassen.

(RP)
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