Rees Großer Artisten-Auftritt im Standesamt

Rees · Eine ganz besondere Hochzeit fand jetzt im Reeser Rathaus statt. Ein Feuerschlucker und eine Akrobatin gaben sich dort das "Ja"-Wort. Beide kommen aus Zirkusfamilien und hatten reichlich kostümierte Gäste mitgebracht.

 Jennifer Quaiser und Gino Maatz heirateten im Reeser Standesamt. Im Saal blieb kein Platz frei, die Gäste waren kostümiert zum Thema "Western" gekommen.

Jennifer Quaiser und Gino Maatz heirateten im Reeser Standesamt. Im Saal blieb kein Platz frei, die Gäste waren kostümiert zum Thema "Western" gekommen.

Foto: van Offern

Karnevalsauftakt ist bekanntlich erst am 11.11. In diesem Jahr schien der Beginn der närrischen Zeit vorverlegt, als zwei Planwagen mit bunt kostümierten Gästen an Bord zu lauter Musik durch die Reeser City fuhren. Bei dem lustigen Tross handelte es sich allerdings nicht um einen vorgezogenen Rosenmontagszug, sondern um die Gäste einer ganz besonderen Hochzeit. Zwei Zirkusartisten gaben sich nämlich jetzt in Rees das Ja-Wort. Braut Jennifer Quaiser lässt üblicherweise geschickt Hula-Hup-Reifen um die Hüften kreisen, Bräutigam Gino Maatz ist Feuerschlucker und Clown in Personalunion.

Die Hochzeit sorgte gestern für großes Aufsehen in der City. Denn wenn Artisten heiraten, wird zünftig gefeiert. Wilder Westen war das Thema und die Reeser staunten nicht schlecht als ein ganzer Planwagenkonvoy den Markt blockierte. Als Cowboy, Indianer oder Saloontänzerin verkleidet sorgten die Hochzeitsgäste für ordentlich Furore. Sogar eine drei Mann Countryband war dabei und spielte mit Cajon, Ziehharmonika und Gitarre Westernsongs. Mit viel Musik, Tanz und kuriosen Kostümen wurde so die halbe Innenstadt für knapp eine halbe Stunde bestens unterhalten.

Gino Maatz gehört zum Ensemble des Zirkus Zaretti aus Hamburg. Jennifer Quaiser arbeitet im Zirkus Probst aus Neustadt an der Weinstraße. Und wenn zwei Zirkusfamilien an einer Hochzeit beteiligt sind, kommt so einiges an Gästen zusammen. Mehr als 100 Personen wollten bei der Trauung der beiden 26-Jährigen dabei sein. Deshalb stand das junge Paar, das derzeit in der Nähe von Isselburg gastiert, vor der Herausforderung, all ihre Angehörigen in einem Standesamt unterzubringen. Da kam Rees gerade recht. "Das Reeser Standesamt ist das einzige in der Gegend, wo mehr als 50 Gäste erlaubt sind", sagte Braut Jennifer Quaiser. Auch das Ambiente im Standesamt habe ihr gut gefallen. Außerdem sind Filmaufnahmen und Fotos in Rees erlaubt, was in den meisten anderen Standesämtern nicht der Fall ist. Filme und Fotos waren angesichts des außergewöhnlichen Mottos der Hochzeit dem Brautpaar besonders wichtig.

Auch für Standesbeamtin Elke Huth war die Hochzeit etwas ganz Besonderes. "Ich fand das richtig klasse", schwärmt sie. Ihre Ansprache hielt sie ganz spontan. Sie wies darauf hin, dass Artisten eine große Familie seien. Beim Auftritt müsse sich einer auf den anderen verlassen können. Eben das sei auch in der Ehe der Fall.

(sabr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort