Emmerich Halbe Million Euro Schaden: Polizei fahndet nach falschen Kripobeamten

Emmerich · Tatort Gasthausstraße: Mindestens vier Täter führten wochenlang eine ältere Person aus Kleve hinters Licht. Von zwei Männern gibt es jetzt Phantombilder.

Emmerich: Halbe Million Euro Schaden: Polizei fahndet nach falschen Kripobeamten
Foto: Polizei

Eine ältere Person aus Kleve - zu ihrem Schutz möchte die Polizei das Geschlecht und das Alter nicht bekanntgeben - ist Opfer von Trickbetrügern geworden. Über mehrere Wochen führten sie das Opfer hinters Licht, bauten ein Vertrauensverhältnis auf und ergaunerten sich fast eine halbe Million Euro. Jetzt wird mit Nachdruck nach den Tätern gefahndet. So veröffentlichte die Polizei gestern zwei Phantomfotos. Sie zeigen zwei Männer, die jeweils Geld von der Person erhalten haben. Die Übergaben fanden beide auf der Gasthausstraße statt.

Emmerich: Halbe Million Euro Schaden: Polizei fahndet nach falschen Kripobeamten
Foto: Polizei

Den ersten Kontakt mit den Betrügern hatte die Person am 5. Februar. Gegen 19 Uhr rief ein Mann an. Er gab sich als Kriminalbeamter aus, berichtete, dass drei Männer festgenommen wurden. Dabei hätte man auch ein Handy mit persönlichen Bankdaten der Person aus Kleve gefunden. Um die Daten abzugleichen, sollte das Opfer die Kontoverbindung noch einmal nennen. Gleichzeitig kündigte der falsche Polizist den Anruf eines Kollegen an. "Das war der Köder", sagt Polizeisprecher Michael Ermers.

Von da an rief ein anderer Mann mehrmals beim Opfer an. Er gab sich als Bundespolizist aus, sagte, dass das Geld auf dem Konto nicht mehr sicher sei. Zuerst sollte es Zuhause aufbewahrt werden. Später forderte der Mann das Opfer auf, das Geld der Polizei auszuhändigen. "Und obwohl die Bankmitarbeiter misstrauisch wurden, brachte die Person das Geld nach Hause", so Ermers.

Die erste Geldübergabe fand daraufhin am 11. Februar gegen 13.30 Uhr auf der Gasthausstraße statt. Ein etwa 30-jähriger, 1,72 Meter großer und schlanker Mann mit dunklen Haaren nahm das Geld entgegen. Bekleidet war er mit einem weiß-blauen Anzug, ähnlich einem Jogginganzug. Die zweite Geldübergabe fand am 21. Februar statt. Diesmal übergab das Opfer das Geld an einen etwa 28 Jahre alten, 1,60 bis 1,65 Meter großen und schlanken Mann. Er hatte dunkle, nackenlange Haare und war dunkel gekleidet. Das Opfer ist sich sicher, dass es sich bei den Männern nicht um die Anrufer handelt.

Nun fragt die Polizei: Wem sind zu den Tatzeiten auf der Gasthausstraße Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Hinweise: 02824 880.

(RP)
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